Matsch fun: Beim Spartan Race im chinesischen Qingdao müssen die Teilnehmer durch den Dreck robben. Ob das Spaß macht? Der Extrem-Hindernislauf wird jedenfalls auch in Deutschland angeboten. Und erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Qingdao - Sieht so Spaß aus? Vollgematscht unter einem Stacheldraht hindurchrutschen, dabei möglichst darauf achten, dass die Haare nicht an dem fiesen Hindernis hängen bleiben, dann ein wackeliges Netz hinaufkraxeln, nur um über brennendes Holz zu laufen? Nicht jedermanns Sache, möchte man meinen. Den Teilnehmern des Spartan Race im chinesischen Qingdao scheint’s aber zu gefallen. Manche von ihnen lächeln sogar, während sie vollbematscht unterm Stacheldraht hindurchrobben (Foto oben, ganz hinten).

 

Das Spartan Race ist ein sogenannter Extrem-Hindernislauf. Benannt nach dem römischen Gladiatoren Spartacus soll das Rennen die Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Balance seiner Teilnehmer testen. Mit lauten „Aroo! Aroo!“-Rufen starten die – zu diesem Zeitpunkt noch gut gelaunten und ambitionierten – Läufer in das Rennen. „Aroo! Aroo!“ sollen auch die Spartaner-Krieger in der Antike gebrüllt haben, bevor sie in die Schlacht zogen. Belegt ist das jedoch nicht.

Speere werfen, Sandsäcke schleppen, Zahlenkombinationen merken

Nun ist Qingdao ja nicht der nächste Weg für deutsche Athleten mit Hang zum Masochismus. Glück für sie, dass das Extrem-Rennen inzwischen in 25 Ländern angeboten wird. Auf allen sechs Kontinenten haben sie demnach die Chance zu laufen, um sich zu quälen. Eine Million Menschen sollen jedes Jahr bei den insgesamt 170 Rennen weltweit an den Start gehen. Das Laufformat wurde 2009 von dem amerikanischen Extremsportler Joe De Sena ins Leben gerufen. 2010 fand zum ersten Mal ein Spartan Race in Williston, Vermont, statt. Rund 500 Läufer nahmen daran teil.

Neben der Über- beziehungsweise Unterwindung von brennenden Holzbalken, wackeligen Netzen und Stacheldrähten müssen die Teilnehmer zum Beispiel Speere werfen, Sandsäcke einen Hügel hinaufschleppen, sich Zahlenkombinationen merken oder an Tauen hinaufklettern. Wer ein Hindernis nicht schafft, kann stattdessen 30 Straf-Burpees absolvieren – eine Mischung aus Kniebeuge, Liegestütze und Strecksprung. Ein bisschen Kondition sollte man als Spartan-Race-Teilnehmer also schon mitbringen.

Wer sich hierzulande gerne einmal selbst quälen möchte, kann sich jetzt noch auf das Rennen nahe Berlin vorbereiten. Dieses fiel im Mai 2017 aus, wird nun aber am 30. September nachgeholt. Die Teilnahmegebühr liegt, je nach Distanz, bei 54 bis 90 Euro. Mehr Infos gibt’s beim Veranstalter. Aroo!