Der Großhändler des Elektrohandels feiert für seine künftige Schorndorfer Firmenzentrale den Spatenstich.

Schorndorf - Auf dem Gelände der ehemaligen Firma Bauknecht in Schorndorf nimmt eine große Umgestaltung ihren Lauf. Der Elektrotechnik-Großhandel Löffelhardt, der bisher in Fellbach ansässig war, hat am Dienstag dort den Spatenstich für seine künftige Zentrale gefeiert. 7,5 Hektar des zehn Hektar großen Geländes nutzt Löffelhardt direkt, 2,5 Hektar hat die Stadt Schorndorf gekauft und teilt sie in vier kleinere Parzellen für Firmen auf. Ende des Jahres 2018 soll der neue Standort fertiggestellt sein, dessen Umbau der Karlsruher Projektentwickler Vollack koordiniert. In den vergangenen Wochen war Halle 1 des Bauknechtareals abgerissen worden, ebenso das weithin sichtbare Hochhaus.

 

Große Ausweitung der Flächen

Es sei wohl eine der größten Veränderungen für die Firma in ihrer Zeit als Geschäftsführerin, sagte Sabine Bachmann, die gemeinsam mit Rainer Rommel zurzeit das Unternehmen leitet. Dramatisch ist vor allem die Ausweitung der Fläche: Löffelhardt wird sich von bisher 15 000 Quadratmeter um ein Mehrfaches vergrößern. „Wir hatten so viele Ideen, die wir in Fellbach nicht mehr verwirklichen konnten“, sagte der Mitgeschäftsführer Rainer Rommel, der Bruder von Sabine Bachmann ist. Das familiengeführte Unternehmen hat sich laut dem früheren Geschäftsführer Dietrich Rommel durch den Kauf des Areals die Möglichkeit geschaffen, die Zahl der Mitarbeiter auf bis zu 400 zu erhöhen. Auf dem Gelände soll es ein Schulungszentrum geben, das Löffelhardt auch zur Kundenbindung nutzt. Ein Teil der neuen Flächen soll anfangs vermietet werden.

Löffelhardt ist in der östlichen Region um Stuttgart eine traditionsreiche Größe im elektrotechnischen Großhandel, wobei ausschließlich Fachfirmen und keine Endkunden beliefert werden. „Unser kleinster Kunde ist der Ein-Mann-Elektriker, der hier sein Installationsmaterial kauft, der größte sind Automobilkonzerne, die Komponenten von Löffelhardt abnehmen“, sagt Dietrich Rommel. Rund 33 000 Komponenten habe man im Sortiment. Deren Zahl solle sich nicht wesentlich vergrößern, auch wenn Löffelhardt ein neues Hochregallager auf dem Gelände anstelle der Halle 1 des Bauknechtareals bauen wird. Es werde mit 27 Metern Höhe fast so hoch sein wie das Bauknecht-Hochhaus, sagt Andreas Schabeska, der als Mitglied der Löffelhardt-Geschäftsleitung das Projekt koordiniert.

Zwei Firmenhallen werden erhalten

Die Geschäftsführerin Sabine Bachmann hob beim Spatenstich hervor, dass Nachhaltigkeit bei der Planung des Umbaus wichtig gewesen sei. Die früheren Bauknecht Hallen zwei und drei werden nicht abgerissen, sondern kernsaniert. Man wolle „die höchsten KfW-Standards für Neubau und Sanierung anwenden“ und auf dem Dach der Halle 2 Solarzellen montieren, sagte Rainer Rommel. Man pflege zu den Mitarbeitern und den Kunden ein partnerschaftliches Verhältnis – alle sollten sich in dem neuen Gebäude wohl fühlen, ergänzte Sabine Bachmann.

Die Gespräche zwischen der Stadt Schorndorf und der Firma lobten beide Seiten als „konstruktiv und sehr unkompliziert“. Die Stadt selbst hat sich 2,5 Hektar des Geländes gesichert, die von Gewerbetreibenden nutzen sollen. Erhalten bleiben soll auch die Reha-Werkstatt der Diakonie Stetten, die in den früheren Bauknecht-Ausbildungswerkstätten untergebracht ist. Er sei darauf angesprochen worden, ob das Bauknecht-Gelände nicht mit Wohnhäusern hätte bebaut werden können, sagte der Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Er halte für das Areal jedoch wohnortnahe Arbeitsplätze für die Daimlerstadt für richtig. Laut des OB gibt es in der 39 000-Einwohner-Stadt Schorndorf zurzeit 12 000 Arbeitsplätze.