Die SPD Stuttgart will aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und gibt sich kämpferisch bei der alljährlichen Jahreshauptversammlung.

Stuttgart - Sie SPD blickt auf ein turbulentes Jahr 2017 zurück. In der Jahreshauptversammlung der SPD Stuttgart am Samstagmittag war davon jedoch nur teilweise etwas zu spüren. Bundespolitische Entscheide wurden wenig diskutiert – waren aber in vielen Anträgen, Berichten oder Aussprachen dennoch präsent. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Wahl der Antragskommission, sowie Rechenschaftsberichte von Kreisvorstand, Gemeinderatsfraktion und der Bundestagsabgeordneten Ute Vogt. Sie konnte aus persönlichen Gründen nicht an der Versammlung teilnehmen, äußerte sich aber in ihrem schriftlichen Bericht zu den jüngsten Entwicklungen: „Bei der Debatte um die Zustimmung zum Koalitionsvertrag war so viel Energie und Lebendigkeit in unserer alten Tante SPD“, heißt es darin. Die SPD sollte die turbulente Vergangenheit als Chance sehen, so Vogt weiter: „Es waren die turbulentesten Wochen, die ich in der SPD bislang miterleben musste. Es muss weiter viel los sein – es muss lebendig bleiben, gerne strittig und dabei immer respektvoll, dann gewinnen wir wieder Zukunft.“

 

Aufbruchstimmung bei den Mitgliedern

Diese Lebendigkeit zeigte sich nicht zuletzt auch an der Anzahl der neuen Parteimitglieder. „Im aktuellen Jahr haben wir bereits 250 Neumitglieder gewonnen und lediglich 50 verloren. Trotz dem Spannungsverhältnis sind wir deshalb auf einem guten Weg“, sagt Kreisvorsitzender Dejan Perc. Kritischen Stimmen, die den Mitgliederzuwachs als kurzfristige Entwicklung im Zuge der Abstimmung zum Koalitionsvertrag interpretieren, weist der Großteil der SPD-Mitglieder von sich. „Wer jetzt eingetreten ist, ist eben deshalb eingetreten, damit es mit der SPD wieder geht,“ kommentiert ein alt eingesessenes Parteimitglied im Zuge der Aussprache.

Diese Sicht der Dinge bestätigt auch Neumitglied Michael Drescher: „Ich möchte euch versichern, ich habe unglaublich Lust hier zu sein. Ich habe gesehen, dass es jetzt Zeit ist. Deshalb eine Bitte: Nehmt uns auf, wir wollen etwas Neues machen.“ Ein Statement, das mit reichlich Applaus der 89 anwesenden Delegierten kommentiert wird.