Prominente Köpfe sollen der SPD mehr Zulauf bescheren: Ernst Ulrich von Weizsäcker unterstützt Schmid als Umweltexperte im Landtagswahlkampf.

Stuttgart - SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid holt den früheren Bundestagsabgeordneten Ernst Ulrich von Weizsäcker und Landtagsfraktionschef Claus Schmiedel in sein Schattenkabinett. Der 71-jährige Physiker und Buchautor soll das Thema Umwelt vertreten, der 59 Jahre alte Schmiedel steht für Wirtschaft und Verkehr, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Montag aus Parteikreisen. Verstärkt wird das Team zudem von Nicolette Kressl, der früheren Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium.

Hinzu kommen die Landtagsabgeordneten Katrin Altpeter für Soziales, Rainer Stickelberger für Justiz und Reinhold Gall für Innenpolitik. SPD-Chef Schmid wollte am Mittag außerdem die frühere Ministerialdirektorin im Bundesgesundheitsministerium, Susanne Weber-Mosdorf, und den türkischstämmigen Anwalt Macit Karaahmetoglu, als Mitglieder seines Regierungsteams präsentieren. Weber-Mosdorf ist für Kunst und Kultur zuständig, Karaahmetoglu für Integration.

Vor kurzem hatte Schmid bereits die Mannheimer Bildungsbürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer berufen. Die 47-jährige Juristin soll im Wahlkampf Kultusministerin Marion Schick (CDU) Paroli bieten. Außerdem gehört Rudolf Luz, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm, zum Team und soll sich dem Thema Arbeit widmen.

Das prominenteste Mitglied des Teams ist ohne Zweifel Weizsäcker. Der Neffe von Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker lebt im südbadischen Emmendingen und hatte Schmid bereits Ende 2009 beim Kampf um den SPD-Landesvorsitz unterstützt. Im Streit um das Bahnprojekt Stuttgart 21 hatte sich der 71-Jährige früh für eine Volksabstimmung stark gemacht. Der Umweltforscher saß von 1998 bis 2005 im Bundestag und war fast zehn Jahr lang Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Weizsäckers Hauptanliegen ist die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie.