Specialty Coffee in Stuttgart Taraba 2.0 eröffnet in Bad Cannstatt

Kaffee ist sein Metier: Meris Prosic freut sich, seine Gäste im neuen Taraba in Bad Cannstatt willkommen zu heißen. Foto: Taraba

Cool, clean, komplett durchdacht: Das neue Taraba eröffnet in Bad Cannstatt und hält einige Überraschungen für alle bereit, die Kaffee lieben. Wir haben den neuen Coffee-Spot für euch ausgecheckt.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Wer mit Meris Prosic ins Gespräch kommt, merkt noch einmal mehr: Kaffee ist eine Wissenschaft für sich. Der 27-Jährige hat richtig Ahnung vom Coffee-Business und verwendet Begriffe wie „Frozen Menu“, „Competition Lots“ und „Umkehrosmoseanlage“ wie selbstverständlich. Und vor allem macht der Stuttgarter keine halben Sachen – das spürt man, sobald man seinen neuen Laden betritt.

 

Hier ist alles komplett durchdacht, von den Materialien (Beton meets Edelstahl), über die Gestaltung der Räume bis hin zur „Undercounter“-Kaffeemaschine. Nichts wurde dem Zufall überlassen. „Wir haben sogar den Boden noch einmal abschleifen lassen, damit die Farbe perfekt zum restlichen Interior passt“, verrät Meris lachend.

Neues Logo mit Message

Und schon von draußen fällt auf: Taraba, was auf bosnisch „Zaun“ bedeutet, hat sich verändert, ist erwachsener geworden – das lässt zumindest das neue Logo vermuten. Und Meris stimmt zu, man sei als Team und Brand gewachsen. „Das neue Logo spiegelt uns einfach besser wieder.“

Die „A“s in Taraba sind zur Seite gekippt und sehen wie Pfeile aus. Und auch das ist aus gutem Grund so gestaltet worden. „Mit den Pfeilen zeigen wir zum einen, dass wir vorausschauend und zukunftsorientiert sind, ob beim Laden, der Einrichtung, den Ideen dahinter oder den Kaffees, die wir hier anbieten.“ Zum anderen stehe das Logo auch für einen Kreislauf, woher der Kaffee bezogen wird und für die eigenen Röstungen, die es schon bald zu kaufen geben soll.

Nach dem Besonderen streben

„Was wir bei unserer Rösterei anders machen, ist, dass wir symbolisch für das ganze Jahr, 12 Prozent von dem Gewinn zurück an den Bauern, der den Kaffee anbaut, geben.“ Deshalb die Pfeile, die eben auch einen Kreislauf darstellen sollen.

Doch das Symbol lässt sich nicht nur im Logo, sondern im ganzen Laden wiederfinden – und das etwas chaotisch angeordnet. Warum? Weil Taraba nach dem Besonderen strebt – „Pursuing the sublime“ – aber der Weg dorthin nie perfekt und gradlinig ist.

Mit anderen Kaffeeliebhaber:innen leicht ins Gespräch kommen. Das geht bei Taraba 2.0. Foto: Taraba

Community-Gedanken stärken

Mit Taraba 2.0 will man sich auch internationaler und offener zeigen. „Wir haben extra keine einzelnen Tische, sondern nur Bereiche – unter anderem auch für Cuppings (Kaffee-Tastings) – geschaffen, wo Menschen zusammensitzen können“, erklärt der Café-Inhaber. So wolle und könne man die Coffee-Community besser connecten.

Und wer sich auskennt, weiß auch: Ohne Community-Zusammenhalt in der Specialty-Coffee-Szene und generell auch im Kaffee-Geschäft könne es langfristig nicht funktionieren. „Wir wollen in Stuttgart und auch deutschlandweit mit gutem Beispiel vorangehen.“

Dank QR-Code: Mehr Infos zum Kaffee. Foto: Stadtkind Stuttgart/Tanja Simoncev

Frozen Menu, Grilled Cheese und QR-Codes für mehr Infos

„Was wir auch besonders machen: Wir haben ein Frozen Menu!“, erzählt der 27-jährige Kaffee-Liebhaber. Das bedeutet, vereinfacht zusammengefasst, dass die Kund:innen aus 19 verschiedenen Kaffees auswählen können, die vorab vakuumiert und als ganze Bohne gelagert und später, mit Beachtung verschiedener Mahlgrade, gemahlen werden.

„Das machen nicht viele, weil es sehr aufwendig ist. Aber so können wir eben auch Competion-Lots anbieten, die sonst nur auf Weltmeisterschaften benutzt werden, weil zum Beispiel auch der Einkaufspreis sehr hoch ist.“

Wieder was gelernt. Den besonderen Kaffee ergänzt ein Angebot aus Kuchen aller Art, mit Monatsspecial und Matcha, der schon von vielen Stuttgarter:innen gefeiert wird. War aber auch klar. Denn nachdem man gesehen hat, wie sich Meris mit Kaffee auseinandersetzt, kann man sich auch denken, dass er bei Matcha ähnlich vorgeht.

Neu dabei sind zwei Varianten des Sandwich-Klassikers „Grilled Cheese“. Man darf sich unter anderem auf eine Variante mit Kimchi und Tuna freuen. Und wer generell mehr über sein Getränk erfahren will, bekommt auf dem Tablett ein QR-Code-Kärtchen dazu serviert.

Bad Cannstatt statt Stuttgart-West

Warum es nach Bad Cannstatt ging, das kann Meris schnell und leicht erklären: „Wir wurden wieder gefragt, warum wir hier aufmachen und nicht im Westen, aber andere Stadtteile wie Stuttgart-Ost und Bad Cannstatt verdienen auch etwas Besonderes, weil sie eben auch viel zu bieten haben.“

Die eigene Kaffeerösterei kommt, bleibt gespannt. Ab Samstag, 22.3., kann erst einmal das neue Taraba 2.0 auf der König-Karl-Straße ausgecheckt werden. Ein cooles Kennenlernangebot gibt es on top: den Flat-White für einen Euro. Mehr geht nicht!

Taraba 2.0, König-Karl-Str. 44, Stuttgart-Bad Cannstatt, tägl. 10-17 Uhr, Opening: 22.3. ab 10 Uhr

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