Geballte Latino-Frauenpower: die Superstars Shakira und Jennifer Lopez lieferten eine spektakuläre Halbzeitshow ab, die in der Geschichte der einschlägigen Pauseneinlage ihresgleichen sucht – Überraschungsgast inklusive.

Miami - Glitzer, Glamour und jede Menge südamerikanische Energie: ein Wahnsinns- Tanz- und Showspektakel lieferten die beiden Latino-Superstars Shakira (43) und Jennifer Lopez (50) während der Halbzeitshow des Superbowls in Miami ab.

 

Herrschte in der Pause 2019 noch gepflegte Langeweile beim Auftritt von Maroon 5 um Frontsänger Adam Levine, flippte das Publikum um die runde Bühne nahezu aus. Manche sprechen von der besten Halbzeitshow seit langer Zeit, wenn nicht aller Zeiten.

Auf einer runden Bühne in der Mitte des Feldes war es die aus Kolumbien stammende Shakira in einem roten Glitzer-Outfit mit farblich abgestimmten Lidschatten, die die Show mit einem Medley aus ihren bekanntesten Songs eröffnete, umringt von ähnlich gewandeten Tänzerinnen. Sie startete mit „She Wolf“, verdrehte vornehmlich dem männlichen Publikum mit ihren gekonnten Hüftschwüngen und Bauchtanzeinlagen den Kopf und hatte spätestens bei ihrem Hit „Whenever, Wherever“, bei dem ein Feuerwerkskörper nach dem anderen – farblich abgestimmt zu Outfit und Lidschatten – in den Himmel schoss, die Zuschauer komplett um den Finger gewickelt. Dabei kann Shakira nicht nur Hüft-, sondern auch Zungenschwung – letzterer sorgte auf Twitter für Verwirrung und Stirnrunzeln:

Und dann kam Jenny from the Block. Wie ein junger Hüpfer bog, rekelte, wand und verdrehte die 50-jährige Jennifer Lopez, genannt J’Lo, ihre Gliedmaßen auf dem Boden, an der Stange und in den Armen muskulöser Backgroundsänger und -tänzer. Dabei trug sie irritierend freizügige Outfits. Auf Twitter hagelte es entsprechende Kommentare:

Während „La Lopez“ ihren Hit „On the floor“ darbot, übernahm ein Chor junger Mädchen den Refrain. Eine davon entpuppte sich als Lopez’ elfjährige Tochter Emme. Die sang mit Unterstützung ihrer Mama „Let’s get loud“ ins Mikrofon während Shakira aufs Schlagzeug einhämmerte. Zum Schluss gab es noch ein Duett der Latino-Superladys: Shakira und J’Lo sangen „Waka Waka“ und das Publikum tobte. Bei den Vorbereitungen der Show hatte offenbar auch der Rapper Jay Z die Finger im Spiel. Seine Firma RocNation war an der Organisation beteiligt und soll den Auftritt der beiden Künstlerinnen eingefädelt haben. Vielleicht hat auch seine Frau den beiden ein paar Tipps gegeben – irgendwie erinnerte die Halbzeitshow ein wenig an Beyoncés Showspektakel.

Auftritt mit subtiler politischer Botschaft

Auf eine politische Botschaft verzichteten Shakira und Jennifer Lopez. Doch gänzlich unpolitisch sei auch ihr Halbzeit-Auftritt nicht, hatte Lopez, die aus Puerto Rico stammt, dem Magazin „Variety“ im Vorfeld des Spiels gesagt. Sie und Shakira seien beide sehr aufgeregt, dass sie als Latino-Frauen die Chance für diesen Auftritt in Miami bekämen. „Ich denke, es ist sehr wichtig für zwei Latino-Frauen in diesen Zeiten, in denen Latinos in diesem Land auf eine bestimmte Art und Weise behandelt oder gesehen werden, auf dieser Bühne zu stehen und zu zeigen, dass wir eine wunderschöne wertvolle Kultur haben, und in diesem Land etwas notwendiges beisteuern“, so Lopez weiter. In den USA hatten zuletzt immer wieder Diskussionen um Einwanderung, vor allem auch aus Lateinamerika, die Nachrichten bestimmt. Zu den schärfsten Kritikern zählt auch US-Präsident Donald Trump.