Schwindelerregende Höhen üben einen magischen Reiz aus. Ob Klettersteige, Skywalks oder alte Gebirgspfade – je atemberaubender das Panorama und je größer der Nervenkitzel, desto reizvoller ist der Weg entlang des Abgrunds.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Stuttgart - Vorsicht! Beim Anblick dieser Abgründe könnte Ihnen leicht schwindlig werden. Da dürften viele froh sein, zuhause im gemütlichen Sessel zu sitzen. Ob in China, Spanien, auf Hawaii oder in Italien – überall auf der Welt gibt es Wanderwege und Straßen, die Menschen mit Höhenangst das Blut in den Adern gefrieren lassen. Wir haben eine Übersicht zusammengestellt:

 

Coiling Dragon Cliff Skywalk (China)

1400 Meter senkrecht in die Tiefe blicken Besucher bei dieser Attraktion in China: einem gläsernen Skywalk. Der nur 1,60 Meter breite Steg schlängelt sich über 100 Meter um einen Karststeinfelsen herum. „Coiling Dragon Cliff Skywalk“ heißt dieser Höhenweg, was so viel wie „Gewundener Drachenfelsen-Himmelsstraße“ bedeutet. In 99 Kurven schlängelt sich der Glasweg durch den chinesischen Nationalpark „Zhangjiajie National Forest Park“.

Caminito del Rey (Spanien)

Der Königspfad ist ein drei Kilometer langer Klettersteig nahe Álora in der südspanischen Provinz Málaga. Er führt in 100 Metern Höhe entlang steil abfallender Wände durch zwei bis zu 200 Meter tiefe Schluchten. Lange Zeit verfallen und für Touristen gesperrt galt dieser Pfad als „gefährlichster Weg Europas“. 2015 wurde er nach umfassenden Sanierung als Wanderweg offiziell wiedereröffnet.

Grand Canyon Skywalk (USA)

Die Himmelssteige ist eine der Hauptattraktionen im Erlebnispark Grand Canyon West der Hualapai-Indianer außerhalb des eigentlichen Nationalparks. Der 2007 eröffnete Skywalk ist ein 22 Meter über den Abgrund ragender, hufeisenförmigen Balkon, durch dessen gläsernen Boden man den in Grand Canyon sehen kann.

Half Dome Cables (USA)

Der „Half Dome“ ist ein 2693 Meter hoher Berg im Yosemite-Nationalpark im US-Bundesstaat Kalifornien. Für die 25 Kilometer lange Wegstrecke und 1500 Höhenmeter brauchen gute Wanderer acht bis zwölf Stunden. Auf den letzten 120 Höhenmetern muss man an Drahtseilen eine Steigung bis zu 45 Grad (100 Prozent) auf dem glatten, stufenlosen Granodiorit bewältigen.

Camino Inca (Peru)

Der Inka-Trail (Inka-Pfad) ist Teil des einstigen Straßensystems des von den Spaniern im 16. Jahrhundert eroberten Inka-Reiches. Er beginnt am Ufer des Rio Urubamba nahe der alten Inka-Hauptstadt Cuzco und führt zur versunkenen Dschungelstadt Machu Picchu.

Kishtwar Kailash (Indien)

Im indischen Teil von Kaschmir kann man auf einer Straße, die eigentlich eine Schotterpiste ist, auf 6400 Metern fahren. Die Straße befindet sich auf dem Weg zum Kishtwar Kailash Berg im Himalaya und gilt als eine der gefährlichsten Pisten der Welt. Bei diesen Bildern glaubt man’s glatt.

Huà Shān (China)

Der Huà Shān ist einer der fünf heiligen Berge in der Provinz Shaanxi in der Nähe der chinesischen Stadt Huayin. Das Gebirgsmassiv ist berühmt für seine steilen Felswände und lebensgefährlichen Steigen auf die Gipfel, die bis auf 2155 Meter führen. Entlang der Pfade befinden sich Klöster, Pagoden und Tempel.

Via delle Bocchette (Italien)

Dieser Klettersteig in Norditalien zählt zu den atemberaubendsten Höhenwegen Europas, ein absoluter Klassiker der Alpen. Auf dem in den 1930er Jahren angelegten Dolomiten-Weg kann man auf über 3000 Metern auf schmalen Felsbändern, entlang gähnender Abgründe, schroffer Felsen und auf luftigen Leitern vom Grostè-Pass durch das südliche Brenta-Massiv bis zurück nach Madonna di Campiglio wandern.

Haiku Stairs (Hawai)

So heißt der spektakulär steile Wanderweg in den Koolau-Bergen auf der hawaiianischen Insel O’ahu. Wer den „Stairway to Heaven“, die Himmelstreppe, erklimmen will, braucht eine gute Kondition, um die 4000 Stufen und 600 Höhenmeter zu überwinden.

Lesen Sie auch: Indien – Extremklettern nur für Wagemutige

Spektakuläre Brücken in China – Tourist muss von Glasbrücke gerettet werden