Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann äußert sich zu den Spekulationen, Cem Özdemir könne ein Ministeramt in der grün-schwarzen Regierung übernehmen.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) denkt nach eigenem Bekunden noch lange nicht ans Aufhören. „Ich bin manchmal müde, aber überhaupt nicht amtsmüde. Ich regiere dieses Land gerne. Sie müssen noch mit mir rechnen“, sagte er am Dienstag in Stuttgart.

 

Eine Debatte um seine Nachfolge gebe es nur in den Medien - nicht in seiner Partei. Er habe gerade erst die Wahl gewonnen, sagte er mit Blick auf die Landtagswahl im März 2016. Kretschmann, der im Mai 70 Jahre alt wird, erinnerte daran, dass er bis 2021 gewählt ist.

Er reagierte damit auf Spekulationen um Grünen-Bundeschef Cem Özdemir. Auf dem Landesparteitag der Grünen am vergangenen Wochenende in Heidenheim hatte Kretschmann den gebürtigen Bad Uracher überschwänglich gelobt. Später stellte er klar, dass er Özdemir für die Spitze der Bundestagsfraktion empfiehlt. Der Fraktionsvorsitz ist dem Realpolitiker aber wohl versperrt, weil in der Doppelspitze neben Katrin Göring-Eckardt nur ein Linksgrüner Platz nehmen könnte.

Das Magazin „Focus“ hatte deshalb am Wochenende vermutet, Özdemir könne ein Ministeramt in der grün-schwarzen Regierung übernehmen. Kretschmann bekräftigte, Özdemir sei ein Bundespolitiker und wolle das auch bleiben, „und das ist auch sein Platz“. Er selbst habe keine Absicht, sein Kabinett umzubilden. „Ich habe gute Minister.“