Bei der Spendenaktion „Hilfe für den Nachbarn“ geht es um einen jungen Flüchtling, der in rasantem Tempo den Schulabschluss und eine Ausbildung gemacht. Jetzt steht die Meisterprüfung an.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Der Weg ist weit zur Meisterschule: Der junge Herr A. fährt eineinhalb Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln pro Strecke. Aber der 23-Jährige ist fest entschlossen, nach der Gesellenprüfung nun seinen Meister als Raumausstatter zu machen. Die Berufsaussichten für ihn sind gut, zumal er sich auf das Polstern spezialisieren will. Stolz zeigt er Bilder von einem Sessel in mehreren Stufen des Werdens. „Den muss ich für die Prüfung polstern“, erklärt er. Das akkurate Arbeiten liegt ihm besonders. „In meiner Ausbildung habe ich viel mit dem Verlegen von Fußböden zu tun gehabt“, erzählt er. Die Kosten für die Meisterschule müssen die jungen Leute selbst aufbringen. Für Herrn A. ist dies nicht möglich. Einen Kredit erhält er nicht, Ersparnisse hat er keine und eine Familie, die ihn finanziell unterstützen könnte, gibt es nicht.

 

Schneidern für Mitbewohner

Vor sechs Jahren kam er als unbegleiteter Jugendlicher aus den Iran und wird seither von einer Jugendhilfeeinrichtung betreut. In der Wohngruppe hatte er schon seine Fertigkeiten im Nähen unter Beweis gestellt: „Er hat für seine Mitbewohner immer die Hosen gekürzt oder die Hemden enger genäht“, berichtet die Sozialarbeiterin, die ihn von Anfang an beraten hat.

Innerhalb eines Jahres hat er Deutsch gelernt, dann holte er den Hauptschulabschluss nach. Zuvor hatte er kaum eine Schulbildung. Ursprünglich kommt er aus Afghanistan. Seine Familie ging in den Iran, aber dort dürfen Flüchtlingskinder keine öffentliche Schule besuchen. A. lebte im Iran bei seiner Großmutter. Die Eltern und die fünf Schwestern hatte er durch die Flucht verloren. Erst seit diesem Jahr haben sie wieder Kontakt. Als die Großmutter starb, holte ihn ein Onkel aus dem Iran und brachte ihn nach Deutschland. Die Strecke bis Griechenland legten sie zu Fuß zurück.

Für Schulgebühren bleibt nichts

Hier hat er sich gut integriert, hat seine Freunde und wohnt, seitdem er volljährig ist, in einer kleinen Wohnung. Manche seiner geflüchteten Altersgenossen kann er nicht verstehen: „Sie müssten die Chancen nützen, die sie haben“, kritisiert er. A. hat die Möglichkeiten erkannt und spricht fließend Deutsch. „Ich muss hier alles lernen, denn ich lebe ja hier.“ Die Jugendhilfeeinrichtung hat mehrere Spenden akquiriert, damit er die einjährige Meisterschule finanzieren kann. Jedoch ist noch nicht die ganze Summe beisammen. Mit BAföG – ein Teil davon ist ein Darlehen – Kindergeld und Arbeitslosengeld II hat der junge Mann 800 Euro im Monat. Davon muss er 400 Euro Miete bezahlen. Für die Schulgebühren bleibt da nichts übrig.

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