Herr B. hatte als freischaffender Künstler immer Geld. Wenn er keine Bilder verkaufte, jobbte er. Jetzt machen ihm Krankheiten das Leben schwer und er braucht ein Hörgerät.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Eine bürgerliche Existenz kam für Herrn B. nie infrage: Seit etwa 30 Jahren ist er freischaffender Künstler und lebte immer von der Hand in den Mund. „Es gab extreme Spagate mit dem Geld“, sagt er, und so verwandelte er dieses Auf und Ab ins Kreative. Er entdeckte das Genre der Geldkunst und gestaltete eine Zeit lang selbst Kunstwerke mit echtem Geld. „Ich mache Kunst, um damit Geld zu verdienen“, erklärt er etwas ironisch die Stilrichtung in einem Youtube-Video von 2017. Sein eigentliches Genre aber ist die Farbfeldmalerei, und auch Metallplastiken von ihm sind auf dem Kunstmarkt zu haben.

 

Es gab Zeiten, in denen Herr B. unter seinem Künstlernamen immer wieder gut verdiente, weil er Bilder verkaufte. Dann wieder kam eine Flaute. Aber immer kam er mit dieser Situation zurecht. Wenn es zu knapp wurde und nichts mehr zum Leben blieb, jobbte er eben als Schichtarbeiter. Einmal kam ein Geldsegen aus einem Nachlass, und einmal konnte er über einen längeren Zeitraum mietfrei wohnen gegen kleine Dienste im Haus, darüber freut er sich heute noch.

Fast ist er froh über seine psychische Erkrankung, eine bipolare Störung: „Hätte ich das nicht, hätte ich nie das geschaffen, was ich geschaffen habe“, überlegt er und verweist darauf, dass viele Kreative unter dieser Störung leiden, die landläufig sehr verkürzt als manisch-depressiv bezeichnet wird: Mal ist alles gut, mal ist alles schlecht – „diese Erklärung trifft es schon, aber das ist natürlich nicht ganz so einfach“, erklärt Herr B., wie es um seine psychische Verfassung steht. Schon als Kind hatte er depressive Phasen, berichtet er. Mit Ende zwanzig war er zum ersten Mal für 16 Monate in einer Psychiatrie, und dort kam er über eine Therapeutin zur Malerei. Schon drei Jahre nach diesem Klinikaufenthalt hatte der Autodidakt seine erste Ausstellung. Weitere folgten, auch in Kirchen, deren großzügige Raumgestaltung er schätzt.

Herr B. hatte nach der Realschule eine Tischlerlehre gemacht. „Das war ganz schrecklich. Der Meister war ein Choleriker“, erinnert er sich. Aber der junge Mann hielt durch, arbeitete jedoch nicht in dem Beruf: „Ich traute mich nicht!“ Stattdessen machte er seinen Zivildienst in einem Seniorenheim. Dann war er mehrere Jahre „Mädchen für alles“ bei einem Produktdesigner, nachdem es mit der Aufnahmeprüfung für die Fachhochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd nicht geklappt hatte.

Insgesamt war er achtmal in psychiatrischen Kliniken. Herr B. ist Single. Es gab in seinem Leben mehrere Partnerschaften, aber keine hielt. Vor ziemlich genau zwei Jahren wurde bei ihm Darmkrebs diagnostiziert. Die Chemotherapien hat er nicht vertragen und musste bis vor Kurzem mit einem künstlichen Darmausgang leben. Jetzt hat er die Krankheit überstanden.

Herr B. wohnt seit Langem in seinem Atelier, in dem er auch schon Ausstellungen hatte. Dort hatte er über die zwei Jahre seiner Krebserkrankung sein Krankenlager aufgeschlagen, und dort will er wohnen bleiben. Das ist sein Zuhause inmitten seiner Bilder und Farben. Allerdings hat er durch diese Bleibe finanzielle Nachteile, weil ihm das Jobcenter nicht die 350 Euro Miete pro Monat bezahlt. Dies liegt daran, dass der Vermieter das Atelier nicht als Wohnung ausgewiesen hat und dies auch nicht machen wird.

Somit bleiben Herrn B. von seinen 500 Euro Unterstützung, die er vom Jobcenter erhält, etwa 150 Euro im Monat zum Leben. Bilder hat er schon lange keine mehr verkauft. „Das Geld reicht natürlich nicht“, sagt er und ist glücklich darüber, dass er von der Diakonie am Ende des Monats wieder einen Gutschein bekommen kann, damit er sich Essen beim Discounter kaufen kann.

Kürzlich hat er sein Hörgerät verloren. Dank der Hörgeräteversicherung, die er abgeschlossen hatte, und dem Krankenkassenanteil muss er für das neue Hörgerät lediglich noch 335 Euro als Eigenanteil bezahlen. Diesen Betrag kann er nicht aufbringen und benötigt dafür eine Spende. Dafür würde Hilfe für den Nachbarn gerne aufkommen.

Die Familie zerbrach durch die Trauer

Der Tod eines Kindes belastet eine Partnerschaft immens. Herr U. und seine Frau zerbrachen daran. Die älteste Tochter verstarb an Krebs, und die Familie mit insgesamt fünf Kindern konnte das nie verkraften. Die Eltern trennten sich nach einiger Zeit in ihrer großen Trauer.

Herr U. ist gelernter Bäcker und hat sein Leben lang gearbeitet, unter anderem auf dem Großmarkt und bei verschiedenen Handwerksbetrieben. Der Tod der Tochter hat ihn aus der Bahn geworfen. Er ist jetzt Anfang fünfzig und schon länger ohne Job. Herr U. lebt von Arbeitslosengeld II.

Die drei jüngeren Kinder im Teenageralter besuchen ihn an den Wochenenden und in den Ferien. Bisher war das schwierig, denn Herr U. hatte nur eine sehr kleine Einzimmerwohnung. Deshalb hat er lange nach einer größeren Wohnung gesucht, damit die Kinder auch mehrere Tage bei ihm bleiben können. Kürzlich hat er eine bezahlbare Zweizimmerwohnung gefunden. Es fehlen allerdings noch einige Möbel, denn zuvor hatte er nur wenig Platz. Herr U. benötigt eine Couch, die zum Doppelbett ausziehbar ist, damit zwei Kinder darauf übernachten können. Außerdem hat die Wohnung keine Küche. In der vorherigen gehörte die Küchenzeile zum Inventar.

Somit muss Herr U. jetzt eine günstige Küche mit Herd und Kühlschrank kaufen. Das übersteigt seine finanziellen Möglichkeiten. Auch hier möchte Hilfe für den Nachbarn gerne unterstützen.

Hilfe für den Nachbarn

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