Herr E. ist hoch qualifiziert, aber er hat seine Arbeit verloren und er hat ein großes Problem: Er hortet alles, was er jemals in den Händen hatte. Das soll nun endlich anders werden.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - 4 Gemütlich ist es nicht in der Wohnung von Herrn E. Kartons türmen sich, vollgestopfte Regale, es gibt nur einen freien Stuhl. Überall liegen Dinge, von denen er sich nicht trennen kann: Akten, Tausende Klarsichthüllen, ein Laptoplüfter, die Tischdecke aus Mutters Haushalt und jede Menge Kleidung. Der Mann Mitte fünfzig hat das Messie-Syndrom. Und er arbeitet daran, es loszuwerden. Dafür hatte er auf eigene Kosten einen Kurs belegt, in dem ihm klargemacht wurde, weshalb er ein so tief gestörtes Verhältnis zu Sachen hat. Nun hat er seine Arbeit verloren und kann die Fortführung des Kurses nicht mehr selbst bezahlen. Aber es ist wichtig, dass er die Therapie fortsetzt. Nur so wird er Ordnung in seine Wohnung und vor allem in sein Leben bekommen. Auch die neue berufliche Orientierung des hoch qualifizierten Herrn E. hängt davon ab.

 

Die vielen Sachen lasten auf Herrn E.

Herr E. spricht reflektiert über sein Problem, das ihn im wahrsten Sinne bedrückt, denn die Berge von Dingen, die er nicht braucht und die sein Apartment unbewohnbar machen, sind ein Albdruck. Nur die Sozialarbeiterin, über die er Hilfe fand, kommt hin und wieder und sortiert mit ihm. „Kann das weg?“, fragt sie. Herr E. schüttelt den Kopf. „Ich habe eine Wertbeimessungsstörung“, erklärt er. Hinter jedem Ding steckt für ihn eine Geschichte, und so wird es zum Heiligtum.

Er hat sich nie von seinen Eltern gelöst, zu denen ihn eine sehr problematische Beziehung verband. „Ich habe alles getan: gute Noten geschrieben, ein sehr gutes Abitur gemacht und sie regelmäßig besucht. Aber sie haben mich praktisch nicht beachtet“, klagt er. „Mit meinem Vater zusammen habe ich einmal 600 Bewerbungen in Plastikmappen mit Bild und allem Drum und Dran weggeworfen“, erzählt er. Das war wichtig für Herrn E., denn der Vater sollte so sehen, dass er sich angestrengt hatte, einen guten Job zu finden. Das klappte nicht immer. Die letzte Stelle war schlecht bezahlt, Herr E. war monatelang für die Firma in Norddeutschland und wurde schließlich wegen schlechter Auftragslage gekündigt.

Wegwerfen will gelernt sein

„Jetzt habe ich eigentlich Zeit, alles zu sortieren“, überlegt er. Er schafft es aber höchstens, die Dinge von einer in die andere Ecke zu räumen. So wie den Laptoplüfter: „Mit dem habe ich gute Erinnerungen, denn ich habe ihn in Projekten verwendet, in denen ich erfolgreich war“, sagt er entschuldigend. Auch seine Beziehungen zu Frauen sind letztlich immer an seiner Sammelwut gescheitert. „In diese Wohnung kann ich niemand reinlassen“, sagt er bestimmt und somit dreht sich immer alles im Kreis. Damit er den Kurs weiter belegen kann, benötigt er eine Spende, denn eine Anstellung ist nicht in Sicht.

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