Für die Spendenaktion „Hilfe für den Nachbarn“ berichtet Herr W. wie er mit seiner psychischen Erkrankung zurecht kommt und was sein großer Wunsch wäre.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - 25 Im Tagescafé für psychisch kranke Menschen leitet Herr W. einen Gesprächskreis und er hat laufend neue Ideen für Themen, die ins Programm aufgenommen werden sollten: Umweltschutz und Technik liegen dem 63-jährigen, alleinstehenden Mann besonders am Herzen. Herr W. schreibt Gedichte und beschäftigt sich mit „philosophischen Fragen“, wie er es nennt. Weil er so vielseitig interessiert und engagiert ist, wurde er von den Klienten der Einrichtung mehrfach in den Besucherrat gewählt.

 

Sprung vor den Zug

Wegen seiner psychischen Erkrankung kann er seit einigen Jahren keiner geregelten Arbeit mehr nachgehen. Zuvor war er Sachbearbeiter in einem Reisebüro. Herr W. beherrscht vier Sprachen, darunter Polnisch, denn das ist seine ursprüngliche Muttersprache. Als Zehnjähriger kam er mit seiner Mutter nach Deutschland. Hier machte er das Abitur und studierte Geografie in Berlin. Das Studium konnte er nicht zu Ende bringen, denn mit Mitte zwanzig wurden seine Neurosen so heftig, dass er schließlich in stationäre Behandlung musste. „Ich bin beinahe vor einen Zug gesprungen“, berichtet er. Schon als Jugendlicher hatte er die ersten Anzeichen seiner psychischen Krankheit bei sich bemerkt. „Ich habe das damals nur meiner Mutter erzählt, sonst niemandem.“

Alles zu Geld gemacht

Nach dem späteren Klinikaufenthalt konnte er mit Psychopharmaka und ambulanter Betreuung einer Berufstätigkeit nachgehen – 30 Jahre lang. Unter anderem war er Fahrer. Diesen Job musste er allerdings nach kurzer Zeit kündigen, weil er ihm nicht gewachsen war. Immer wieder verfolgten ihn seine Ängste, vor allem dann, wenn sonst noch etwas im Leben nicht rundlief, wenn ihn Geldsorgen oder Liebeskummer plagten. Einmal erschien Herr W. nicht zu einem Termin beim Jobcenter und das kürzte sofort alle Leistungen. „Da habe ich meine Sachen verkauft“, berichtet er. Darunter war auch eine hochwertige Kamera-Ausrüstung, denn Fotografieren war immer sein Hobby. Schon viele Jahre hat er keine Kamera mehr und besitzt nur ein Mobiltelefon der einfachsten Ausführung. Deshalb ist eine digitale Kompaktkamera für etwa 200 Euro ein großer Wunsch von Herrn W. Von seiner Rente und den aufstockenden Sozialleistungen kann er sich jedoch keine leisten.

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