Frau P. und ihr verstorbener Mann waren in der Kunstszene tätig. Als sie in finanzielle Not gerieten und dann auch noch schwere Krankheiten hinzukamen, waren die gemeinsamen Interessen ihr Rettungsanker.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Ihr verstorbener Ehemann fehlt ihr sehr: „Mit ihm konnte ich mich über alles so gut unterhalten. Wir sprachen viel über Kunst und Politik.“ Mehrere Jahrzehnte waren sie ein Paar. Und nicht nur das: Frau P. und ihr Mann haben als Selbstständige gemeinsam im Kulturbereich gearbeitet. Lange ging das finanziell sehr gut, und sie mussten sich keine Sorgen um ihren Lebensunterhalt machen. Sie hatten viele Kontakte, die mitunter über das Geschäftliche hinausgingen.

 

Plötzlich brach alles zusammen

Dann kam eine Erbstreitigkeit, und sie mussten aus dem geräumigen Haus, das sie bewohnt hatten, ausziehen. Die Erbengemeinschaft wollte es verkaufen. Das Paar zog aus, in eine kleine Wohnung. Aber nicht nur das veränderte das Leben des Paares. Die Geschäfte liefen nicht mehr gut, und sie mussten schließlich Insolvenz anmelden.

Das einst recht gut situierte Ehepaar musste Sozialhilfe beantragen, damit es die Miete für eine kleine Wohnung bezahlen konnte. Frau P. arbeitete nach Eintritt ins Rentenalter zwar noch in einer sozialen Einrichtung, musste aber von ihrem Verdienst von rund 1000 Euro im Monat 800 Euro wieder an das Sozialamt abgeben, weil sie als Sozialhilfeempfängerin nicht mehr verdienen durfte. „Aber ich habe das trotzdem mit Freude gemacht, denn so hatte ich eine Aufgabe, die mich erfüllt hat“, erzählt sie. Das Paar kam dank seines Improvisationstalents und der Kreativität von Frau P. ganz gut mit dem schmalen Budget zurecht.

Beide Eheleuten wurden krank

Dann erkrankte Herr P. schwer krank an der Lungenkrankheit COPD, und Frau P. pflegte ihn zu Hause. Ihre Arbeit musste sie aufgeben. Nur einmal in der Woche kam ein Pflegedienst. Mitten in der Coronapandemie bemerkte sie, dass auch mit ihrer Gesundheit etwas nicht stimmte. Und dann kam die schlimme Diagnose: Sie hatte Krebs und eine besonders aggressive Form. „Ich habe erst überlegt, dass ich mich nicht operieren lasse, weil ich meinen Mann nicht allein lassen wollte“, berichtet sie. Aber schließlich entschloss sie sich doch, für ihn einen Kurzzeitpflegeplatz zu suchen. Das war schwierig. Sie fand einen, der etwa 30 Kilometer entfernt von ihrem Wohnort lag. Dort musste sie ins Krankenhaus und gerade hatte sie die schwere Krebs-Operation hinter sich gebracht, da erreichte sie die Hiobsbotschaft, dass ihr Mann in dem anderen Ort ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und es sehr schlecht um ihn stehe.

Gemeinsam im Krankenhaus

Frau P. ist heute noch sehr gerührt über das Mitgefühl der behandelnden Ärzte. „Sie haben es innerhalb von ein paar Stunden geschafft, dass ich zu meinem Mann verlegt wurde. Wir kamen ins gleiche Zimmer, sogar auf der Privatstation, wo wir gar nicht hingehörten.“ Ihr Mann erholte sich schneller wieder als sie, und sie suchte vom Krankenbett aus erneut eine Kurzzeitpflege für ihn. Frau P. selbst musste fast vier Wochen lang im Krankenhaus bleiben. Zurück zu Hause begann sie sofort wieder, ihren kranken Mann zu pflegen.

Einige Zeit später wurde ein weiterer Tumor bei ihr entdeckt, und die Immuntherapie hat sie nicht vertragen. Sie lebt jetzt mit Anfang siebzig mit ihrer Krebserkrankung. Vor zwei Jahren ist ihr Mann verstorben. „Erst danach habe ich bemerkt, wie mich die Pflege körperlich angestrengt hat“, sagt sie. Frau P. hat viele Interessen und ist sehr bescheiden. Immer ist sie auf der Suche nach günstigen Angeboten, die ihr die Teilhabe am kulturellen Leben im Rahmen ihrer Möglichkeiten erlauben. Durch die Krebserkrankung hat sie stark abgenommen und benötigt passende Kleidung. Außerdem ist ihr Sofa abgenutzt: Der Stoff bricht an vielen Stellen. Sie bekommt häufig Besuch von ihrem einzigen Verwandten, und sie würde gerne ein Sofa anschaffen, auf dem dieser übernachten kann. „Bisher schläft er auf einer Isomatte“, sagt sie. „Hilfe für den Nachbarn“ bittet um Spenden für Frau P.

Herr L. will zurück ins Berufsleben

Die Verhältnisse, in denen Herr L. lebt, sind extrem bescheiden. Erst vor Kurzem ist er in die kleine Wohnung umgezogen, wo er zusammen mit einem Verwandten wohnt. Er schläft auf einer alten Matratze, die auf dem Fußboden liegt. Sonst gibt es keine Sitzgelegenheit. Sein Kleiderschrank hat den Umzug nicht überstanden und kann nicht mehr aufgebaut werden. Herr L. war immer Single und hat viele Jahre in der Automobilbranche gearbeitet. Als seine Mutter pflegebedürftig wurde, gab er seine Arbeit auf und hat sie vier Jahre lang in ihrer Wohnung betreut. Inzwischen ist die Mutter verstorben.

Herr L. ist Diabetiker und leidet an Depressionen. Er lebt von Bürgergeld. Mit Ende vierzig hat er eine Rehamaßnahme abgeschlossen und an einem Projekt zur Wiedereingliederung in die Arbeitswelt teilgenommen. Er hat einen konkreten Berufswunsch. Dafür spart er vom Bürgergeld für die Wiedererlangung seines Führerscheins. Er benötigt eine Brille und einen Drucker für seinen PC, auch um Bewerbungen zu schreiben. Außerdem fehlen ihm ein richtiges Bett er ein Bett, ein Kleiderschrank und ein Sessel. „Hilfe für den Nachbarn“ bittet die Leserinnen und Leser um Spenden für Herrn L.

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