Ein Kind ist wegen einer chronischen Erkrankung immer müde, das andere hat ADHS und ist ein Wirbelwind. Frau P. braucht viel Geduld, um den Alltag zu meistern.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - 14 Wenn Frau P. vom letzten Zusammentreffen mit ihrem Ex-Mann erzählt, schaudert es sie noch immer, obwohl es Jahre her ist: Sie hatte große Angst und glücklicherweise war die Polizeistreife schnell bei ihr gewesen. „Die Terrassentür war offen, und auf einmal stand er vor mir.“ Der Vater ihrer Kinder, von dem sie seit vergangenem Jahr geschieden ist, war damals schon in der Psychiatrie untergebracht. Aber er war ausgebrochen und stand unvermittelt im Wohnzimmer. „Die Kinder habe ich ins Bad geschickt und gesagt, dass sie abschließen sollen. Dann habe ich meine Schwester angerufen, damit sie die Polizei schickt. Ich hatte solche Angst, dass er schlägt.“ Heute ist ihr schwer psychisch kranker Ex-Mann in der geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses untergebracht.

 

Trennung während der Schwangerschaft

Wegen seiner Aggressionen, seiner wirren Beschuldigungen gegenüber Frau P. und seiner Wahngeschichten hatte sie sich von ihm getrennt, als sie mit dem zweiten Kind schwanger war. Dies ist über zehn Jahre her. „Er hat damals auch das ältere Kind völlig verrückt gemacht mit dem, was er dauernd dahergeredet hat“, berichtet sie. Sie erzieht seit der Trennung beide Kinder alleine.

Doch sie hat immer noch große Sorgen, denn das ältere der Kinder hat eine Blutkrankheit. Jahrelang musste sie mit ihm dreimal pro Woche zum Test ins Krankenhaus. Jetzt sind die Intervalle länger. „Die Ärzte sagen, dass das Kind jetzt mit der Krankheit leben kann.“ Ein Lichtblick, aber gerade in der Coronapandemie ist das Ältere extrem gefährdet. „Alles ist gefährlich, nicht nur Corona: Gastritis, Schnupfen, alles“, sagt Frau P. Deshalb sind ihre Ausgaben für FFP2-Masken hoch. Das Kind muss wegen des hohen Infektionsrisikos immer eine Maske tragen, nicht nur im Unterricht, sondern sobald es das Haus verlässt. Auch die Desinfektionsmittel belasten die schmale Haushaltskasse, denn Frau P. und die Kinder leben von Leistungen des Jobcenters.

Die überschüssige Energie muss raus

Während das ältere Kind immer schlapp und schläfrig ist, ist das jüngere genau das Gegenteil. Es hat ADHS und ist deshalb im dritten Schuljahr sogar von der Schule geflogen. „Eine Klasse musste wiederholt werden“, berichtet die Mutter. „Jetzt ist es besser geworden durch die Tabletten, die wir verschrieben bekommen haben.“ Die wirken allerdings nur bis zum Nachmittag. Zu Hause ist das Kind dann wieder extrem aufgekratzt. Dieser Tage ist nun allerdings etwas passiert, das Frau P. gar nicht brauchen kann: Auf der Terrasse hatte sie einen Boxsack aufgehängt, an dem sich das jüngere Kind austoben kann. Der ist nun leider kaputtgegangen, und Geld für einen neuen hat sie nicht.

Außerdem bräuchte das jüngere Kind dringend ein Fahrrad. Sein bisheriges, das schon gebraucht gekauft wurde, fällt beinahe auseinander, und die Freunde haben alle neue Fahrräder. Das Rad ist ebenfalls wichtig, damit das Kind seine überschüssige Energie loswird. Außerdem benötigen beide Kinder Winterjacken und warme Schuhe. Frau P. will – sobald es die Situation zulässt – arbeiten gehen. Aber noch ist sie auf Sozialleistungen angewiesen.

Die Wände der Kinderzimmer sind verschimmelt

Stuttgart - 15 Fünf Menschen in einem einzigen kleinen Wohnzimmer: Frau T. und ihre vier Kinder – vom Kleinkind bis zum jungen Erwachsenen– leben und schlafen zurzeit in diesem einen Raum. Die Konflikte sind programmiert. Die Kinderzimmer sind nicht mehr bewohnbar, weil die Wände in dem alten Haus voller Schimmel sind. Der derzeitige Zustand ist untragbar: Das Schulkind hat keinen Platz zum Lernen, das Kleinkind hat keine Ruhe zum Schlafen, die beiden großen Kinder haben keine Rückzugsmöglichkeit und Frau T. ist nervlich extrem belastet.

Umzug in die Obdachlosenunterkunft

Sie ist mit dem Vater des jüngsten Kindes zwar verheiratet, doch das Paar lebt räumlich getrennt. Somit versorgt Frau T. die Kinder alleine und kann mit ihnen auch nicht zu ihrem Ehemann ziehen. Deshalb hat das Ordnungsamt der Gemeinde, in der Frau T. und die Kinder leben, eine Ersatzunterkunft mit drei Zimmern angeboten. Die befindet sich im Obdachlosenheim. Die Möbel aus der vom Schimmel befallenen Wohnung darf die Familie dorthin nicht mitnehmen. Deshalb benötigen Frau T. und die Kinder Betten, Bettzeug, einen Schreibtisch für die Schularbeiten und einen Wohnzimmerschrank. Frau T. lebt von Arbeitslosengeld II und vom Unterhalt für das Jüngste. Die beiden ältesten Kinder haben kein eigenes Einkommen.

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