Die allein erziehende Mutter macht ihre Ausbildung zur Altenpflegerin mit viel Engagement. Für ihre spätere Arbeit benötigt sie den Führerschein, damit sie die Senioren zuhause betreuen kann.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - 24 In der Straßenbahn und in den Pausen am Arbeitsplatz – wann immer sich eine Möglichkeit bietet, lernt Frau H. mit ihrer Handy-App für die theoretische Fahrprüfung. Die hat sie zwar vor zwei Jahren schon einmal fehlerfrei bestanden, aber bei der praktischen Fahrprüfung ging es zweimal schief. Für den Führerschein hatte sie damals einen Kredit aufgenommen, den sie immer noch abbezahlt. Mittlerweile ist die damals bestandene Theorieprüfung wieder ungültig und sie muss sie wiederholen. „Ich konnte mich damals nicht mehr konzentrieren“, sagt sie entschuldigend. Es war eine schwere Zeit für die Frau Mitte dreißig. Ihre Mutter war an Krebs erkrankt und sie pflegte sie bis zu ihrem Tod. In diese Zeit fiel auch die Trennung von ihrem gewalttätigen Mann.

 

Mit Baby und Kleinkind ins Frauenhaus

Vor neun Jahren war sie mit ihrem Neugeborenen und dem damals dreijährigen Kind vor ihm in ein Frauenhaus geflüchtet. „Er wollte mich totschlagen“, sagt sie nüchtern. Dass ihr Mann, bevor sie sich kennengelernt hatten, jahrelang in der Psychiatrie war, hatte sie erst viel später erfahren. „Er hat sich nie am Familienleben beteiligt“, erzählt sie. Er ging alleine in den Urlaub, sie fuhr alleine mit den Kindern – und auch sonst gab es keine Gemeinsamkeiten, dafür viel Gewalt. Das Frauenhaus hatte sie nach einiger Zeit wieder verlassen und kehrte zu ihm zurück, weil er um eine zweite Chance gebettelt hatte. Die Schläge ließen zwar nach, dafür aber tyrannisierte er sie, wo immer es ging. Vor zwei Jahren fasste sie sich ein Herz, warf sie ihn aus der Wohnung und reichte die Scheidung ein.

Pflege der schwerkranken Mutter

Damals arbeitete sie als Alltagsbegleiterin im Altenheim, mittlerweile hat sie eine Ausbildung zur Altenpflegerin begonnen. „Bei der Ausbildung lerne ich so viel über die Krankheit meiner Mutter. Ich kann jetzt so vieles verstehen“, sagt sie. Nach deren Tod war es Frau H. ein großes Bedürfnis, sich in der Pflege weiter zu qualifizieren. Während ihrer jetzigen Ausbildung arbeitet sie noch in Klinik, nach dem Abschluss muss sie aber mit dem Pflegedienst-Auto zu den alten Menschen fahren, um sie vor Ort zu versorgen. Ihr Arbeitgeber verlangt deshalb einen Führerschein. Frau H. ist optimistisch, dass sie die praktische Prüfung jetzt schafft.

Bald unabhängig vom Jobcenter

Sie hat sich bereits auf eigene Kosten bei der Fahrschule angemeldet. Zu ihrer Ausbildungsvergütung in Höhe von 800 Euro bekommt sie Leistungen vom Jobcenter. Das aber reicht für sie und die Kinder hinten und vorne nicht. „Mein Konto ist immer im Minus“, sagt sie und freut sich auf die Zeit, in der sie in ihrem Beruf so viel verdienen wird, dass sie unabhängig vom Jobcenter ist. „Das nervt mich total, jeden Monat wird neu berechnet, jeden Monat ist der Mietzuschuss anders, weil ich wegen der Wochenenddienste unterschiedlich verdiene.“ Jetzt benötigt Frau H. für ihren Führerschein einen Zuschuss von 500 Euro, damit sie ihn zu Ende bringen kann.

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