Zugunsten von Hilfe für den Nachbarn e. V. lässt der Maler Konrad Niemeier im Rahmen einer Kunstausstellung vier seiner großformatigen Bilder versteigern.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Wenn alle anderen schlafen, ist er am produktivsten: „Ich kann dann gar nicht mehr aufhören mit Malen“, sagt Konrad Niemeier. Farbenfrohe Acrylbilder sind das Markenzeichen des 88 Jahre alten Stuttgarters, und seitdem der Malermeister im Ruhestand ist, kann er sich ausgiebig seiner Leidenschaft widmen. Für die Spendenaktion der Stuttgarter Zeitung, „Hilfe für den Nachbarn“ stellt er im Rahmen einer Verkaufsausstellung vier seiner großformatigen Bilder für eine Benefizversteigerung zur Verfügung.

 

Dass dies kurzweilig werden wird, verspricht der Auktionator Heiko Volz. Der launige Moderator, Autor und Schauspieler lieh über viele Jahre dem SWR für „Pferdle und Äffle“, dem Äffle seine Stimme und kann über jedes von Niemeiers Bildern eine kleine Geschichte erzählen.

Malermeister mit Hang zur Malerei

Mit Farbe hat Niemeier schon seit seinem 13. Lebensjahr zu schaffen, als er in Stuttgart seine Lehre als Maler begann. Sein Herz gehörte jedoch immer der Kunst. Als Spross einer Familie mit zwölf Kindern war er gezwungen, rasch einen Brotberuf zu erlernen, die Kunst blieb sein Hobby. Nachdem er seinen Betrieb im Stuttgarter Westen an den Sohn weitergegeben hatte, nahm er Unterricht, besuchte Malkurse, machte Kunstreisen und fand durch seine Lehrer zu seinem eigenen Stil. „Meine Bilder wurden immer farbenfreudiger“, erklärt er – und Blau ist immer dabei. Eines der vier Bilder, die versteigert werden, verbindet Niemeiers Kunstmalerei und seine Handwerkskunst: Es ist ein Exemplar der von ihm kreierten Arcobaleno-Technik, feinste horizontale Farbverläufe, die an Landschaften mit fernem Horizont erinnern. Diese bannt Niemeier auf Leinwand und ebenso auf Innenwände von Gebäuden.

Alle vier Werke, die bei Auktionator Volz unter den Hammer kommen, sind repräsentativ für sein Schaffen: Neben dem Arcobaleno ist es das Porträt eines Kindes am Strand, ein Siebdruck mit einer Landschaftsimpression und ein farbstarkes abstraktes Bild.

Viele Bedürftige warten auf eine Spende

Hilfe für den Nachbarn e. V. startet Ende November die traditionelle Weihnachtsaktion. Dann werden täglich Schicksale geschildert von Menschen, die unverschuldet in eine finanzielle Schieflage geraten sind: Durch eine Scheidung oder Trennung, durch eine Krankheit oder Behinderung, durch den Verlust der Arbeit oder durch einen Schicksalsschlag. Rund 1700 Menschen in einer Notlage hilft die Spendenaktion jedes Jahr mit einem Geldbetrag aus einer Notlage: Wenn die Waschmaschine kaputtgeht, wenn die Kinder neue Schuhe brauchen, wenn die Zahnarztrechnung bezahlt werden muss. Angesichts der aktuell steigenden Preise für Lebensmittel sowie für Gas und Strom wird sich der Kreis der Bedürftigen leider erweitern, und „Hilfe für den Nachbarn“ erwartet deshalb über die karitativen Partnerorganisationen eine Flut von Spendenanträgen. Jeder Cent kommt bei den Adressaten an. Darauf ist die Aktion besonders stolz, denn die Stuttgarter Zeitung kommt für alle entstehenden Unkosten auf.

Neben der Benefizauktion können insgesamt rund 120 Bilder in der Ausstellung in der Firmengarage und Werkstatt des Malerbetriebs Niemeier erworben werden.

Versteigerung Die Benefizversteigerung findet am Samstag, 8. Oktober, um 17 Uhr in den Räumen der Firma Niemeier, Esperantostraße 10, statt. Eine Vorbesichtigung ist am Freitag, 7. Oktober, von 17 bis 20 Uhr möglich.

Hilfe für den Nachbarn

Das Spendenkonto:
IBAN DE53 6005 0101 0002 2262 22
BIC SOLADEST600
Kennwort: „Hilfe für den Nachbarn“

Bitte vermerken Sie auf der Überweisung unbedingt, ob Ihr Name veröffentlicht werden soll.