Zum fünften Mal gibt es in diesem Jahr die „Aktion Schneeflocke“. Damit möchte die Kreisdiakoniestelle dafür sorgen, dass auch Kinder aus sozial schwachen Familien Weihnachtsgeschenke bekommen.

Zuffenhausen - Für viele Mädchen und Jungs ist der Heiligabend der wohl schönste Tag des Jahres. Was gibt es Spannenderes, als unter einem hell beleuchteten Christbaum bunte Päckchen auszupacken. Allerdings hat nicht jedes Kind das Glück, an Weihnachten reich beschenkt zu werden. Immer mehr Eltern können es sich nicht leisten, Geld für Präsente auszugeben. Hier setzt die Aktion „Schneeflocke“ der Kreisdiakoniestelle an. Durch private Spenden soll ermöglicht werden, dass auch Kindern aus finanziell schlechter gestellten Familien eine Freude gemacht wird.

 

Sechs, neun und 14 Jahre alt sind die drei Kinder von Frau B. Die Mutter hat eine anstrengende Fortbildung abgeschlossen und hatte angefangen zu arbeiten, musste dann aber am Knie operiert werden und bekommt nun Krankengeld. Mit der Einschulung des jüngsten Kindes und dringend benötigter Schulsachen für die beiden anderen waren alle Ersparnisse aufgebraucht. Nicht einmal alle Rechnungen kann die Mutter bezahlen. Geld für Weihnachtsgeschenke ist keines da, dabei brauchen die Kinder Schuhe, Rucksack oder einen warmen Pullover für den Winter. Geschichten wie diese könnte Cornelia Zaiser viele erzählen. Die Mitarbeiterin der Kreisdiakoniestelle kümmert sich um die Aktion Schneeflocke. Zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen hat sie sozial schwache Familien im Dekanatsbezirk Zuffenhausen angeschrieben, die regelmäßig von der Diakoniestelle beraten werden. Die Familien konnten Wünsche im Wert von bis zu 30 Euro äußern, rund 200 kamen zusammen. Aufgeklebt auf blaue Papp-Schneeflocken hängen die Wünsche nun an einem Christbaum im Vorraum der Pauluskirche. Dort können sie noch bis zum 15. Dezember gepflückt werden.

Mit der Aktion soll versteckte Not gelindert werden

Manchmal ist es freilich nicht ganz einfach, zu verstehen, was sich die Mädchen und Buben eigentlich wünschen. Was beispielsweise ein „Vivid Animagic Fluffy Hund“ ist, erschließt sich den meisten Menschen wohl erst nach einer kurzen Recherche im Internet: Ein Plüschhund, der bellen, laufen und mit dem Schwanz wedeln kann und dessen Leine leuchtet. Auch ein „Nerf Nitro Longshot SmashSet“ dürfte nicht jedem gleich geläufig sein. Glücklicherweise hat der Zehnjährige, der dieses Spielzeugvehikel gerne hätte, die Artikelnummer gleich mit aufgeschrieben. Natürlich gibt es auch Wünsche, die noch richtig altmodisch sind, beispielsweise ein „rotes ferngesteuertes Flugzeug“ oder eine „Lego Eisenbahn“.

„Mit dieser Aktion möchten wir versteckte Not lindern“, sagt Cornelia Zaiser. Den Familien könnten ein paar Stunden unbeschwerter Freude geschenkt werden. Viele Eltern seien erleichtert, dass ihren Kindern an Weihnachten auf diese Weise eine Enttäuschung erspart bleibe.

Abgegeben werden können die Geschenke bis spätestens zum 18. Dezember in der Kreisdiakoniestelle, Ilsfelder Straße 10. Sie ist montags bis freitags von 7.45 bis 12.30 und von 13 bis 16 Uhr (dienstags bis 17 Uhr) geöffnet. Wer keine Zeit hat, sich um ein Geschenk zu kümmern, kann auch einen beliebigen Betrag auf ein Spendenkonto (IBAN: DE50 600 501 01 000 25 300 80) unter dem Betreff „Aktion Schneeflocke“ überweisen oder Geld bar in der Diakoniestelle abgeben. In welcher Form die Spende auch immer geleistet wird, eines ist auf jeden Fall sicher: Keines der Kinder soll an Heiligabend leer ausgehen.