Vor allem die Freundeskreise für Flüchtlinge konnten sich in diesem Jahr über zahlreiche Sach- und Geldspenden freuen. Auch das Rote Kreuz kann nicht klagen. Andere Organisationen und Vereine in Vaihingen und Möhringen mussten dagegen Abstriche machen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Filder - Grund zur Freude haben die Mitglieder der Möhringer Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). „Wir haben nach unserem Briefaufruf im Frühjahr deutlich mehr Spenden als im Vorjahr erhalten“, sagt der Bereitschaftsleiter Andreas Sokoll. Ein Plus von 38 Prozent im Vergleich zu 2014 sei es gewesen. Die Briefe riefen zu allgemeinen Geldspenden auf, nicht zu zweckgebundenen. „Die Spenden haben wir in neue Uniformen, ein neues Fahrzeug und in den generellen Betrieb investiert“, sagt Sokoll.

 

Beim DRK in Vaihingen hielten sich die Geldspenden zum Vorjahr die Waage, berichtet Dieter Lutz, der für die Öffentlichkeitsarbeit der Bereitschaft zuständig ist. Die vom DRK betriebene Kleiderstube für Bedürftige habe sich über viele Sachspenden freuen können. „Wir haben jede Menge Kleidung bekommen“, so Lutz. „Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung ist ungebrochen hoch.“

Geldspenden können gezielt eingesetzt werden

Die Freundeskreise für Flüchtlinge können sich in diesem Jahr über zahlreiche Spenden, vor allem Sachspenden wie Kleidung und Haushaltsgegenstände, freuen. „Wir werden oft von den Bürgern angesprochen, wie sie helfen können“, sagt Gudrun Nitsch vom Freundeskreis Flüchtlinge Vaihingen-Rohr. Über dieses Engagement freue sich der Freundeskreis natürlich.

Es bringe allerdings wenig, wenn Bürger „säckeweise Zeug“ in die Unterkünfte brächten. „Oftmals brauchen wir schlicht keine weitere Kleidung“, so Nitsch. Sinnvoller sei es, bei den Freundeskreisen nachzufragen, was gerade gebraucht werde. „Geldspenden sind für uns sinnvoller, weil wir die gezielt einsetzen können für die Dinge, die gerade benötigt werden“, sagt Nitsch. Auch davon hat der Freundeskreis in diesem Jahr einige einstreichen können, sowohl Einzelspenden von Privatpersonen als auch größere Beträge, etwa von Firmen.

Weniger Päckchen für „Weihnachten im Schuhkarton“

Andere Vereine und Organisationen mussten in diesem Jahr Abstriche machen. So wie Sabrina Wolff, die seit Jahren für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ Päckchen der Bürger entgegennimmt, die mit einem gefüllten Karton Kindern auf der ganzen Welt eine Freude zu Weihnachten machen wollen. 338 Kartons wurden bis Mitte November bei Wolff abgegeben, weniger als die Hälfte des vorigen Jahres, schreibt sie in einer E-Mail an unsere Redaktion. Bei den anderen Sammelstellen in den Bezirken waren es 280 und 250 Stück.

Mit der Gesamtsumme sei man dann doch zufrieden gewesen, so Wolff. „Jedes einzelne Päckchen ist wichtig und schön. Man muss sicherlich bedenken, dass es immer mehr ehrenamtliche Annahme- und Sammelstellen gibt und sich die Aktion deshalb mehr streut.“ Dennoch bestätigt sich Wolffs Eindruck, dass weniger Schuhkartons für die Aktion gepackt wurden. In ganz Deutschland sind es in diesem Jahr 400 601 Schuhkartons gewesen, mehr als 100 000 weniger als im Vorjahr, als 508 217 Päckchen ihre Reise antraten.

Spenden unterstützen die Arbeit der Organisationen

Auch beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in Möhringen kamen in diesem Jahr weniger Spenden zusammen. „Wir haben rund 20 Prozent weniger Geld bekommen als 2014“, sagt Andreas Hentze, der Kassier des CVJM. Das mag aus seiner Sicht daran liegen, dass der Verein im Vorjahr speziell zu Spenden für die Saalrenovierung des Vereinshauses aufgerufen hatte. „Das Haus ist über 100 Jahre alt. Es gibt immer etwas zu tun“, so Hentze. In diesem Jahr habe man für kein spezielles Projekt um Spenden geworben.

Der Verein ist dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir haben einige Spender, die uns regelmäßig bedenken, damit haben wir eine stabile Basis.“ Mit den Spenden finanziert der CVJM unter anderem eine FSJ-Stelle zur Unterstützung der Arbeit der Jugendreferentin.