Zwei Schulen, eine Idee: Im Geschwister-Scholl-Gymnasium und in der Grundschule Heumaden fanden Spendenläufe statt. Das Geld geht an dieselbe Hilfsorganisation.

Mehr als zwei Monate tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Es ist ein Thema, das wohl niemanden kalt lässt. Auch im Sillenbucher Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) ist der Krieg ein Thema – im Unterricht, in eigens eingerichteten Ukraine-Sprechstunden, in Gesprächen mit den Schulsozialarbeitern. „Wir haben sogar in Mathe darüber geredet“, erklärt die Schülersprecherin Esra Hamidi (17). Sie ist Mitglied in der SMV. Dort war schnell klar: Wir möchten helfen. „Der Impuls war, dass wir was machen wollten für die Ukraine“, sagt Raphael Ott (18), ebenfalls Schülersprecher.

 

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Schnell war die Idee geboren, einen Spendenlauf zu organisieren. Jeder Schüler suchte sich einen Sponsor, der bereit war, pro gelaufener Runde einen festen Betrag zu geben. Zwischen Mitte und Ende März nahmen die Schüler klassenweise im Sportunterricht teil. Das Ziel: mindestens 20 Minuten laufen, mancher joggte aber deutlich länger. Zusammengekommen sind so im GSG 10 100 Euro, einzelne Eltern haben die Summe von sich aus noch auf 11 000 Euro aufgerundet. Esra Hamidi betont: „Es ist ermutigend, dass niemand bei so einem Thema schläft.“

Von den Eltern gab es teils üppige Zusatzspenden

Nicht nur im GSG wurde ein Spendenlauf zugunsten der Ukraine veranstaltet. Auch die Grundschule Heumaden hat eine solche Veranstaltung ausgerichtet, ebenfalls mit großem Erfolg. „Bei uns trudelt immer noch Geld ein“, sagt die Schulsekretärin Patrizia Renna. Bis jetzt wurden demnach skurrilerweise ebenfalls genau 10 100 Euro gesammelt, inklusive teils üppiger Zusatzspenden von Eltern. „Die Kinder sind 2026 Runden gelaufen, das waren 729,47 Kilometer“, erklärt sie – und dies, obwohl jede Klasse nur 30 Minuten Zeit gehabt habe.

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Mit dem Erreichten sind alle sehr zufrieden. „Stolz und glücklich darüber, zu sehen, dass Schüler und Eltern bereit waren. Es ist eine ernste Situation“, sagt Sueda Seyhan (16), ebenfalls Schülersprecherin am GSG. Auch der Lehrer Hendrik Gruber ist voll des Lobes. „Es hat den Schülern das Gefühl gegeben: Wir können etwas tun, man ist nicht gelähmt.“ Beide Schulen spenden ihr Geld an Stelp. Die Hilfsorganisation mit Sitz in Stuttgart ist seit Beginn der Kampfhandlungen mehrfach an der polnischen Grenze und in der Ukraine gewesen, um vor Ort beispielsweise mit Hilfsgütern zu unterstützen. Der 16-jährige Colin Helmer erklärt, dass man sich im GSG wegen des lokalen Bezugs für die Spende dorthin entschieden habe.

Auch an vielen anderen Schulen auf der Filderebene fanden und finden in diesem Wochen Spendenläufe statt, um Geld für die Ukraine zu sammeln.