Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ soll der DFB über Jahre hinweg seine Gemeinnützigkeit gefährdet haben. Der DFB weist die Vorwürfe zurück.

Frankfurt/Main - Mit der Finanzierung von Fernreisen seiner Funktionäre und Zuschüssen zu privaten Feiern soll der Deutsche Fußball-Bund über Jahre hinweg seine Gemeinnützigkeit gefährdet haben. Dies gehe aus einem internen Dokument des früheren DFB-Finanzdirektors Ulrich Bergmoser hervor, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Der DFB wies dies am Freitag zurück.

 

Laut „Spiegel“ habe der Verband für eine während der WM 2014 in Brasilien vor Ort abgehaltene Präsidiumssitzung 370 848 Euro ausgegeben, obwohl DFB-Steuerberater Hanno Schmitz-Hüser schon 2008 vor einer „erheblichen Gefährdung der Gemeinnützigkeit des DFB“ durch Funktionärs-Reisen gewarnt hatte.

Finanzielle Beihilfen zu Privatfeiern

Der Verband betonte in einer Stellungnahme, dass „die internationale Vertretung, die Organisation eines inhaltlichen Austauschs mit Vertretern anderer internationaler Fußballverbände und das intensive soziale und gesellschaftspolitische Engagement“ zu den satzungsgemäßen Aufgaben des Präsidiums gehören würden. Die herrschende Praxis sei bereits früher eng durch die internen Steuerfachleute sowie die externen Steuerberater begleitet worden.

Bergmoser monierte zudem finanzielle Beihilfen des Verbandes zu Privatfeiern. Einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO zufolge, sponserte der DFB im Jahr 2015 den 90. Geburtstag seines Ehrenpräsidenten Egidius Braun mit 20 000 Euro. Zwei Jahre zuvor beteiligte er sich mit 13 000 Euro an einer Feier des Westdeutschen Fußballverbandes zum 70. Geburtstag dessen Präsidenten Hermann Korfmacher. Laut DFB sei kein Geld an Privatpersonen geflossen. Es handele sich vielmehr um Zuschüsse für offizielle Empfänge.