Die Drittliga-Partie der SG Sonnenhof Großaspach gegen den FC Hansa Rostock am Dienstagabend gilt als Risikospiel. Im Januar hatten Hansa-Fans in einem Lokal in Backnang randaliert.

Leserredaktion : Kathrin Zinser (zin)

Aspach - Für das Spiel der SG Sonnenhof Großaspach gegen den FC Hansa Rostock an diesem Dienstagabend in Aspach verstärkt die Polizei ihre Kräfte. Wie viele Polizisten genau vor Ort sein werden, gebe man jedoch grundsätzlich nicht bekannt, sagt ein Polizeisprecher. Erst am vergangenen Samstag hat Hansa Rostock gegen den VfR Aalen gespielt, dabei blieb laut Polizei alles ruhig. „Es waren nicht einmal 1000 Rostock-Fans da. Wir gehen nicht von mehr Fans am Dienstag aus, aber es lässt sich schwer sagen, wie viele es tatsächlich werden“, erklärt der Sprecher.

 

Bei der SG Sonnenhof Großaspach rechnet man laut dem SG-Geschäftsführer Thomas Deters mit „800 plus x“ Gästefans. Lediglich zehn Prozent von ihnen seien als „Problemfälle“ einzustufen. Um die Sicherheit im Stadion zu erhöhen gibt es in Aspach am Dienstag unter anderem verschärfte Kontrollen am Einlass und zusätzliche Abgitterungen an den Zaunanlagen. Derartige Sicherheitsvorkehrungen habe es schon bei anderen Risikospielen gegeben, etwa bei dem gegen den 1. FC Magdeburg. „Kein Besucher braucht sich Sorgen zu machen“, sagt Deters und betont: „Das Spiel findet statt.“ Denn die Partie Sonnenhof gegen Hansa war bereits für Januar angesetzt gewesen, wurde damals aber wegen widriger Platzverhältnisse abgesagt.

Spendenaktion von Fans und Verein

Das versetzte einige der angereisten Rostock-Fans derart in Rage, dass sie in eine Gaststätte in Backnang einfielen, sich ohne zu zahlen an der Schankanlage bedienten und Geld aus einem Bediengeldbeutel stahlen. Der Schaden belief sich dabei laut Polizei auf 900 Euro. Da die Täter nicht ermittelt werden konnten, ist das Verfahren inzwischen eingestellt worden.

„Ich arbeite seit 42 Jahren in der Gastronomie, aber so etwas habe ich noch nie gesehen“, berichtet die Wirtin, Despina Siasiakis. Unterstützung erhielt sie nach dem Vorfall von der SG Sonnenhof Großaspach. „Es gab zwei Aktionen, eine von den Fans, die andere vonseiten des Vereins“, erzählt der SG-Pressesprecher Philipp Mergenthaler. Dabei kamen insgesamt knapp über 1000 Euro zusammen. „Das war uns ein Anliegen, auch wenn unsere Fans nicht unter den Tätern waren.“

Von Fans des FC Hansa Rostock erhielt Siasiakis zwei Briefe. Dabei wird es jedoch nicht bleiben, denn auch in Rostock wurde eine Spendenaktion gestartet, wie die Pressesprecherin des Vereins, Marit Scholz, mitteilt: „Unser Sportvorstand Markus Thiele wird die rund 1000 Euro, die durch die Fans und den FC Hansa zusammengekommen sind, am Dienstag persönlich übergeben. Wir hoffen, dass damit vielleicht auch ein kleiner Beitrag geleistet werden kann, dass das Bild über die Hansa-Fans wieder ein wenig gerade gerückt werden kann.“ Hansa Rostock betont zudem, dass sich ein Großteil der Fans im Januar vernünftig und im Sinne des Vereins verhalten habe. Letztlich appellieren die Verantwortlichen auch beim kommenden Spiel an die Vernunft der Fans: „Wir hoffen, dass es ein schönes Fußballspiel wird“, sagt der SG-Pressesprecher Mergenthaler.