Der Verzicht auf ein kleines Kunstspielfeld verbilligt das Projekt – das verringert den Zuschuss der Stadt.

Leonberg - Das ist mal ganz etwas anderes.“ Der TSV Höfingen hat den Leonberger Ersten Bürgermeister Ulrich Vonderheid, in seiner Funktion als Sozial- und Finanzbürgermeister in der jüngsten Ausschusssitzung, erstaunt und erfreut. Der Verein will nämlich weniger Zuschüsse von der Stadt für den Umbau seiner Sportstätten im Höfinger Täle als ursprünglich geplant. Und zwar handelt es sich um die Summe von 157 000 Euro. Das hat auch der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung erfreut und einstimmig gebilligt.

 

Vor einem Jahr hat der Gemeinderat dem TSV Höfingen für eine maximale Investitionssumme von 800 000 Euro einen Zuschuss von 50 Prozent – also 400 000 Euro – für die Sportstätten bewilligt. Aus dem Tennenplatz, also dem Ascheplatz, sollte ein Naturrasenplatz mit Wettkampfmaßen werden, wobei der Rasenplatz beim Vereinsheim unverändert bleiben sollte. Aus dem Wiesenspielfeld war ein Kunstrasenfeld mit verringerter Fläche (zwei Drittel eines Wettkampfplatzes) als Trainingsplatz geplant. Wettkämpfe sollten auf den Naturrasenfeldern stattfinden.

TSV will auch Hybridrasen

Doch nun ist der Vorsitzende des TSV Höfingen, Ulrich Hoppe, auf die Stadtverwaltung zugekommen, dass der Verein den Platz nicht als reinen Rasenplatz, sondern als sogenannten Hybridrasen ausbauen will – ein solcher entsteht gerade in Eltingen beim SV Leonberg/Eltingen. Das aufgetragene Material ist ein Konzentrat, das gleichmäßig in die vorhandene Rasentragschicht eingearbeitet wird.

Durch die Verstärkung mit Faserstrukturen werden die Plätze deutlich stabiler, belastbarer und garantieren eine hohe Ebenflächigkeit für das gesamte Jahr. Der neue faserverstärkte Rasenplatz wird mit bis zu 1050 Stunden belastbar sein und somit deutlich mehr als ein Rasenplatz (500 bis 800 Stunden). Der aktuelle Hartplatz mit Aschebelag wird von der Fußballabteilung des Vereins so gut wie nicht genutzt, weil die Verletzungsgefahr hier erheblich ist. Insofern führt der aktuelle Ausbau zu einer deutlichen Verbesserung der Trainings- und Spielsituation. Aus der Bedarfsanalyse des TSV geht hervor, dass der Trainings- und Spielbetrieb auch ohne das zusätzliche Kunstrasenfeld möglich ist.

Arsen muss teuer entsorgt werden

Auf dem Hartplatz wurde eine gering erhöhte Konzentration von Arsen nachgewiesen (eine erste Probe erfolgte 2015), die aber nicht als gesundheitsschädlich eingestuft wurde. Eine neue Prüfung der Belagschicht im August 2018 ergab ebenfalls erhöhte Werte, so dass das Material, das durch den Umbau anfällt, fachgerecht entsorgt werden muss, was zu entsprechend höheren Kosten für das Projekt führt.

Alles in allem wird der neue Hybridrasenplatz, zusätzlich der Entsorgungskosten etwas teurer. Dafür wird aber das Kleinspielfeld nicht gebaut. Will der Verein es trotzdem haben, kann es nicht vor 2020 gebaut werden und der Gemeinderat muss erneut den Zuschuss billigen.

Mit dem Verzicht auf den Kunstrasenplatz verringert sich die gesamte Investitionssumme um 309 000 Euro. Der Bau des Kleinspielfelds hätte laut den Plänen etwa 346 000 Euro gekostet. Summa summarum bekommt der TSV insgesamt 157 500 Euro Zuschüsse weniger von der Stadt.