Die Bonner Kunsthalle widmet sich der Geschichte der Kinderspielplätze - Besucher können nicht nur schauen und staunen, sondern auch selber spielen.

Bonn - TÜV-geprüfte Wippen und Rutschen, ganze Landschaften aus Klettergerüsten und -geräten, Skaterbahnen, Zappelnetze und Tunnelröhren – simple Sandkisten erfüllen die heutigen Ansprüche an Spielplätze längst nicht mehr. In einer Ausstellung widmet sich die Bundeskunsthalle in Bonn widmet sich von diesem Freitag an der Geschichte des Spielplatzes. Seine Erfindung verdankt er der industrialisierten Stadt des 20. Jahrhunderts. Wo Kinder einst ohne jede Einhegung auf der Straße oder in Hinterhöfen spielten, war nun zwischen Autostraßen und Wohnsiedlungen vielfach kein Platz mehr für Hüpfspiele oder Seilspringen. Wie kaum anderswo drücken sich in Spielplätzen und ihrer Gestaltung gesellschaftliche Vorstellungen zu Erziehung und Kindheit, zu Stadtplanung und öffentlichem Raum, zu Architektur, Kunst, Kreativität und Kontrolle aus. Zugleich entzieht sich der Spielplatz immer wieder der institutionellen und ideologischen Vereinnahmung und treibt seine eigenen Blüten.

 

Dieses Nebeneinander von unterschiedlichen Erwartungen und abenteuerlichen Vorstellungen macht den Spielplatz überhaupt erst aus.Vor allem zwischen 1950 und 1980 wurde auf diesem Gebiet viel experimentiert: Pädagogen, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten und Künstler brachten sich ein. Sie entwickelten unterschiedliche Konzepte wie die Spiellandschaft, die Spielskulptur und den Abenteuerspielplatz, auf dem sich die Kinder ihr Umfeld selbst gestalten können. Zu sehen sind Projekte von Künstlern, Gestaltern und Architekten werden in zahlreichen Bildern, Filmen, Plänen und Modellen. Die Ausstellungsbesucher können nicht nur schauen und sich informieren, sondern auf dem Dach der Kunsthalle und draußen auf dem Vorplatz auch selbst spielen.

Die Ausstellung „The Playground Project“ dauert bis zum 28. Oktober.