Der Spielplatz an der Rebmannstraße im Stuttgarter Süden wird neu gerichtet. Bei einer Kinderbeteiligung haben knapp 20 Kinder und Jugendliche festgehalten, was sie sich für den Spielplatz wünschen.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-Süd - Der Spielplatz an der Rebmannstraße/Immenhofer Straße stand schon lange auf der Agenda. Der Platz am Hang mit seinen drei Spielbereichen war vor Jahren bereits als Projekt für die Stadtentwicklungspauschale (STEP) vorgesehen gewesen. 200 000 Euro hatte man fürs Herrichten veranschlagt, und das Projekt dann doch geschoben. Die Gründe waren eher organisatorischer Art, es hatte einen Personalwechsel gegeben, Planungen mussten gestoppt werden.

 

Jetzt soll das Projekt kommen – allerdings fast doppelt so teuer. Einerseits sind die Baukosten in der Zwischenzeit gestiegen, andererseits will man nun noch mehr verbessern als ursprünglich vorgesehen. Was im einzelnen gemacht werden soll, stellten Antje Sartorius vom Stadtplanungsamt und die neue Bezirksingenieurin Hannah Layer in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirates vor. Die grundsätzliche Dreiteilung in Kleinkind-Spielbereich, Bolzplatz und Schlittenhang mit Wiese will man dabei beibehalten.

Modelle aus Papier

Bei der Planung sollten jene mitreden dürfen, für die der Platz gemacht ist, weshalb ehemalige Nutzer, die heute im Jugendrat sitzen, befragt wurden und aktuelle Nutzer. Im Sommer 2019 ist auf der Etzelfarm eine Kinderbeteiligung abgehalten worden. Knapp 20 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sieben und 15 Jahren nahmen teil und hielten fest, was sie sich für den Spielplatz wünschten, berichtete Antje Sartorius. „Nach einer Einführung bekamen sie Schere, Papier und Kleber und sollten eigene Modelle bauen.“ Schöne Ideen nahmen Gestalt an: Nester, eine Seilbahn, eine Bank zum Chillen, Balancierbalken, Klettergerüste, Schaukeln. „Der Planer hat die Modelle mit in sein Büro genommen und ausgewertet“, so Sartorius. Ein Resultat daraus ist, dass eine neue Gerätekombi gebaut wird. Ferner werden mehr Sitzgelegenheiten aufgestellt und Spielnischen geschaffen. Der Schlittenhang mit Wiese bleibt erhalten, und auch der Bolzplatz bekommt lediglich einen neuen Belag. Er wird sehr geschätzt – auch von Eltern, die hier ihren Kindern gern das Radfahren beibringen.

Anderes Projekt muss warten

Es gab aber noch weitere Ansprüche, denen der Platz genügen soll. „Inklusion ist hier ein wichtiges Thema, zumal wir nebenan eine Gehörlosen-Schule haben“, erläuterte Bezirksingenieurin Layer. Eine barrierefreie Erschließung etwa sei dringend geboten. Wichtig war den Planern auch, die Sträucher etwas auszudünnen, „damit die soziale Kontrolle wieder gewährleistet ist“, so Antje Sartorius. Unter den Bezirksbeiräten fanden die Planungen einhellige Zustimmung.

Auch die Idee, wie das Vorhaben, das jetzt mit 380 000 Euro beziffert wird, finanziell gestemmt werden soll, fand Anklang im Gremium. Der Vorschlag der Verwaltung lautet, ein anderes Projekt dafür nochmals zu schieben: Entlang der Alexanderstraße und der Neuen Weinsteige sollen Baumbeete und Gehwege umgestaltet werden. Antje Sartorius sagte, selbst, wenn genügend Geld da wäre, beide STEP-Projekte zu realisieren, „in der Planungsabteilung gibt es gerade keine Kapazitäten, um auch noch dieses Projekt zu planen“. Auch deshalb plädiere sie dafür, „die Mittel umzuschichten“. „Das heißt ja nicht, dass Alexanderstraße/Neuen Weinsteige nicht auch wichtig sind.“ Aber die Prioritäten sieht sie und sehen die Bezirksbeiräte momentan woanders.