Der frisch sanierte und neu gestaltete Spielplatz am Flamingoweg in Neugereut ist eingeweiht worden. Im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt ist nun der Flamingo als Motto eingebaut worden.

Neugereut - Die neunjährige Annika hat den völlig neu konzipierten Spielplatz am Flamingoweg schon einen Tag vor der offiziellen Eröffnung durch Baubürgermeister Matthias Hahn ausgiebig getestet. So musste sie im Gewimmel der Kinder auch gar nicht lange überlegen, wie sie ihren Flamingo-Spielplatz denn finde: „Cool! Viel cooler als der alte. Das ist der beste von der ganzen Welt.“

 

Wie von der kindlichen Begeisterung angesteckt, wirkte denn auch Hahn bei seiner Eröffnungsrede: „Das ist eine wunderbare Spieloase geworden, in einer schönen, geschlossenen Anlage.“ Zugleich pries er die Soziale Stadt als ein „wunderbares Modell“. Denn realisiert wurde die Neugestaltung der Anlage im Rahmen des einschlägigen Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf“. Aus dessen Topf werden Kosten von Projekten jeweils zu 60 Prozent übernommen, was bei einer Summe von 140 000 Euro, die in die Neugestaltung am Flamingoweg investiert werden musste, einen ordentlichen Batzen macht. Die verbleibenden 40 Prozent übernimmt die Stadt.

Aus Sicherheitsgründen war der alte Platz gesperrt

Ein Schwerpunkt des Programmes ist in Neugereut die Aufwertung der Spiel- und Grünflächen. Im Zuge der Planungen zum Inneren Wegenetz im Bereich des Bauabschnittes Arche/St. Monika wurde nun die Chance beim Schopf gepackt, die Modernisierung der Spielanlage zeitgleich in Angriff zu nehmen. Handlungsbedarf war sowieso gegeben. Denn seit der Rutschenhügel gegenüber der Kindertagesstätte Eulennest aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste, gab der Spielplatz ein extrem trauriges Bild ab.

Umso glänzender zeigt sich das Areal jetzt, denn die Landschaftsarchitektin Patricia Legner von Planstatt Senner hat ganze Arbeit geleistet. Die verschiedenen Spielbereiche, vor allem für Kinder zwischen drei und zehn Jahren gedacht, sind auf drei Ebenen in das leicht geneigte Gelände gefügt. Oben ein Klettergarten mit viel Holz, über kugelige Natursteine verbunden mit einem Sandelbereich samt dem alten Bagger auf der mittleren Ebene.

Und im langgezogenen unteren Bereich der neue Hit des Spielplatzes: ein asphaltierter sogenannter Pumptrack-Parcours als Achterschleife in die Wiese gesetzt. Hier darf mit allem gefahren werden, was Räder hat, vom Bobbycar über Inline-Skates und Skateboard bis zum BMX- oder Normalo-Fahrrad.

Entsprechender Hochbetrieb herrschte dann auch bei der Eröffnung des neuen Spielplatzes. Und selbst bloß durchzurennen und sich in die beiden Steilwandkurven zu legen, macht den Kindern offensichtlich einen Heidenspaß. Übrigens auch einer 16-köpfigen Gruppe von Kindern aus dem Flüchtlingsheim in Hofen, die die Betreuerin Regine Imsrovic hergeführt hatte: „Die treiben sich hier herum und sind total happy. Hoffentlich kriege ich die nachher wieder alle zusammen!“

„Bahn frei! Mit Karacho!“, ruft Christine Grimm aus Hofen ihrem dreijährigen Sohn Moritz zu, und der Steppke saust dann auch gleich wie ein kleiner Teufel mit dem Laufrad durch die Schlaufen und über die Hubbel. Rote Bäckchen hat er eh schon. „Er hat geprobt“, gesteht die Mama, die die ganze Anlage sehr gelungen findet: „Hier können sie ungestört üben und sich austoben.“

Lob zur Bürgerbeteiligung

„Am besten sind die Rampen“, findet der elfjährige Lukas, und Darian und Daniel meinen, man sollte vielleicht „Halbprofi sein, dann kann man richtig Gas geben“. Alexander, 11, hat schon seine Erfahrungen mit dem Board gemacht: „Ohne Helm mache ich da gar nichts mehr!“ Lena, 9, wiederum hat die Flamingo-Skulptur geentert: „Der ist so süß!“ Klasse findet sie auch das Klettergerüst: „Das ist wie ein kleiner Klettergarten mit ganz verschiedenen Sachen.“

Zwischendurch führen die Kinder vom Kindergarten Eulennest ihren lustigen Flamingo-Tanz vor. Gar nicht so einfach, fast gleichzeitig auf einem Bein zu stehen, zu singen und sich auch noch im Kreise zu drehen! Das Eulennest ist sowieso besonders glücklich über den neuen Spielplatz – und voll des Lobes über die „Bürgerbeteiligung“, wie die Leiterin Melanie Bubeck erklärt: „Wir durften richtig mitreden. Die Kinder waren begeistert, dass ihre Idee aufgegriffen wurden. Und die Kinder haben ja auch den Namen bestimmt: Flamingo! Das ist jetzt eine tolle Bereicherung für uns und alle anderen Kinder.“

Und um das allgemeine Glück rund zu machen, gab es für alle eine schöne Kugel Eis. Gratis natürlich.