Ursprünglich sollte an der Heslacher Wand zum Bolzplatz auch ein Pumptrack entstehen. Das Amt für Umweltschutz hat aber sein Veto eingelegt: möglich ist nun nur eines davon.

Bereits im September 2021 hat das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Stuttgart seinen ersten Entwurf für eine Umgestaltung des Spielplatzes an der Heslacher Wand im Bezirksbeirat Süd vorgestellt. Neben dem jetzigen Bolzplatz wollte das Amt auf der Wiese in Richtung Wald einen Pumptrack oder eine Doppelseilbahn sowie verschiedene Schaukeln installieren. Allerdings hat man schon damals in weiser Voraussicht angekündigt, dass noch ein Austausch mit dem Amt für Umweltschutz aussteht. Der ist nun erfolgt und hat die bisherigen Pläne gebremst.

 

„Vonseiten des Amtes für Umweltschutz kam die klare Ansage, dass die Pläne nicht bewilligungsfähig sind“, sagt Hannah Layer vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Der kritische Punkt sei die Ausweitung der Spielwiese in Richtung Wald: „Das Amt für Umweltschutz kann keine Intensivierung der Spielwiese im Landschaftsschutzgebiet bewilligen“, so Layer. Entsprechend musste das Garten-, Friedhofs- und Forstamt die Pläne einschränken und die geplante Bebauung reduzieren.

Auch mit einer Grillstelle wird es nichts

Das bedeutet konkret, dass auf der Wiese keine Schaukeln aufgestellt werden sollen – und nur entweder der Bolzplatz oder der Pumptrack umgesetzt werden kann. Beim Thema Grillstelle ist das Garten-, Friedhofs- und Forstamt selbst auf die Bremse getreten: „Bei einer Grillstelle ist es immer schwierig langfristig die Sauberkeit zu gewährleisten“, sagt Hannah Layer. Zudem berge ein Grillplatz immer die Gefahr, dass er eine Anlaufstelle für Jugendliche in den Abendstunden wird und eben nicht ein Treffpunkt für junge Familien.

Bei der Frage Pumptrack oder Bolzplatz war die Tendenz bereits bei der Jugendbeteiligung vor Ort sehr deutlich, bevor überhaupt klar war, dass nur eines davon umsetzbar wird. „Die Begeisterung für den Pumptrack war sehr klar“, erinnert sich Layer. Auch bei den Anwohnern rund um den Spielplatz habe die Stimmung in Richtung Pumptrack gewiesen. Im Bezirksbeirat Süd wurde die Richtung ebenfalls recht deutlich. „Die Tendenz geht ganz klar gen Pumptrack, da es zum Beispiel am Südheimer Platz bereits einen Bolzplatz gibt“, sagte Reinhard Kühn von der SPD-Fraktion.

Der Jugendrat tendiert in Richtung Pumptrack

In eine ähnliche Richtung gingen auch die Stimmen der weiteren Bezirksbeiräte. Wobei Karl Stahr von der FDP nochmals monierte: „Schön wäre es gewesen, wenn man beides umsetzen könnte – da wird an anderer Stelle viel massiver in die Umwelt eingegriffen und das dann auch nicht verhindert.“ CDU-Bezirksbeirat Roland Petri wollte diese Entscheidung gerne dem Jugendrat überlassen. Der nutzte mit seinem Vertreter im Bezirksbeirat Süd, Bruno Wagenblast, auch gleich die Gelegenheit, um ebenfalls in Richtung Pumptrack zu votieren. „Der Vorteil ist, es gibt ja ausreichend Fläche, die man trotzdem zum Kicken benutzen kann“, so Wagenblast pragmatisch.

Finanziert wird die Sanierung des Spielplatzes über die sogenannte Stadtentwicklungspauschale (kurz Step), eine städtische Förderung, mit der seit 1998 in den Quartieren Maßnahmen umgesetzt werden, die das jeweilige Wohnumfeld verbessern. Für die Sanierung der Heslacher Wand sind insgesamt 240 000 Euro veranschlagt, verteilt auf die Jahre 2022 und 2023.