Warum nicht einmal Spielplätze mit den Kindern ausprobieren, die nicht in direkter Nachbarschaft liegen? Wir waren in Filderstadt unterwegs.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Die Schule ist zu, der Kindergarten macht Ferien, aber das Wetter ist schön – also nichts wie los zum Spielplatz. Meine beiden Kinder, drei und sieben Jahre alt, und ich haben drei Spielplätze in Filderstadt besucht und ausgiebig getestet.

 

Der Versteckte: Plattenhardt, Dompfaffweg

Der erste Spielplatz beginnt gleich mit einer Enttäuschung: Die Rutsche ist großflächig abgesperrt, ein Schild informiert, dass das Spielgerät hier repariert wird. Durch die Absperrungsbaken ist auch die kleine Treppe hinunter zum Spielhäuschen schlecht zugänglich und damit das Häuschen selbst. Meine Kinder lassen sich aber schnell von der Wasserspielstation ablenken: Wasser pumpen und die verschiedenen Stöpsel auf oder zu machen, um den Wasserlauf zu steuern, das lieben sie. Leider funktioniert hier das Schaufelrad nicht.

An den Wipptieren funktioniert hingegen alles bestens, und auch das Kletterhaus, das wie ein Schiff mit Steuerrad und Fernglas gestaltet ist, kommt gut an. Meiner siebenjährigen Tochter ist der Spielplatz allerdings „nicht groß genug“, sagt sie. Dabei liegt der kleine Spielplatz sehr hübsch und ruhig im Wohngebiet, eingerahmt von Bäumen und Büschen – wer allerdings nicht weiß, dass er da ist, wird sich schwer tun, ihn zu finden. Für die ringsherum wohnenden Kinder ist er aber sicher ein schöner Anlaufpunkt.

„Der Beton muss noch aushärten“, erklärt Hans-Joachim Maschlanka vom Tiefbauamt auf Anfrage die Absperrung an der neu gemachten Rutsche. Das dauere meistens bis zu zwei Wochen. „Nächste Woche prüfen wir noch einmal.“ Eine ganze Woche habe die Spielplatzkolonne des Bauhofs an der neuen Rutsche gearbeitet. „Wir gehen davon aus, dass wir Anfang September den Spielplatz wieder ganz aufmachen können.“

Unsere Bewertung: Meine Kinder vergeben drei von fünf Sternen. HHH HH

An der neuen Rutsche muss noch der Beton aushärten. Foto: Fritzsche

Der Abwechslungsreiche:Bernhausen, Turnackerstraße

Der Spielplatz an der Turnackerstraße ist nicht nur schon von weitem zu erblicken, sondern auch was Größe und Angebot angeht, „tausend mal besser“, wie meine Tochter gleich ruft. Das merkt man auch an den vier, fünf Familien, die sich hier schon auf den Bänken im Schatten niedergelassen haben – am Dompfaffweg war außer uns niemand. Hier gibt es auch eine Wasserpumpe, die auch gleich ausprobiert wird – und leider kaputt ist. Egal wie sehr sie betätigt wird, es kommt kein Wasser. Das ist dem Tiefbauamt bereits bekannt, sagt Hans-Joachim Maschlanka: „Das Problem ist, dass die Ersatzteile gerade nicht lieferbar sind.“ Es komme häufiger vor, dass Ersatzteile oder auch ganze Spielgeräte schwer lieferbar seien oder lange Lieferzeiten von bis zu drei Monaten hätten – „das liegt auch daran, dass sie oft aus Übersee kommen“.

Kontrolliert werden die Spielplätze und die Geräte regelmäßig – eine sogenannte Sichtkontrolle werde wöchentlich durchgeführt, sagt Maschlanka, eine Funktionskontrolle der Geräte jeden Monat, und zusätzlich dazu kämen noch externe Tüv-Prüfer. Die Spielplatzkolonne sei sehr darauf bedacht, dass alle Spielplätze in gutem Zustand seien.

Aber zunächst weiter im Programm an der Turnackerstraße: Es gibt ein großes Klettergerüst mit Rutsche, einen großen Sandelbereich, verschiedene Schaukeln, eine Wippe sowie für die Älteren Tischtennisplatten und einen Bolzplatz. Besonders schön finden wir hier die drei kleinen grasbewachsenen Hügel, die auf dem Gelände liegen, und die nachmittags so wunderbar in der Sonne liegen, dass wir uns hier niederlassen, um unser mitgebrachtes Picknick auszupacken – obwohl das natürlich von den Kindern in Rekordtempo verspeist wird, damit gleich weitergespielt werden kann. Auch bei meinem dreijährigen Sohn kommt der Spielplatz so gut an, dass wir etliche Überzeugungstaktiken anwenden müssen, um ihn dazu zu bekommen, noch einen weiteren Spielplatz auszuprobieren.

Volle Punktzahl bekommt dieser Spielplatz von meinen Kindern. HHHHH

Schaukel mal ganz anders auf dem Spielplatz an der Turnackerstraße. Foto: Fritzsche

Der Ungewöhnliche: Sielmingen, Sägmühlenstraße

Auch dieser Spielplatz ist gut zu finden, allerdings liegt er direkt an der viel befahrenen Bahnhofstraße, sodass es zeitweilig durchaus etwas laut werden kann. Zur Straße hin ist er aber gut abgesperrt. Bei meinen Kindern kommt das große Klettergerüst am besten an, es hat viele ungewöhnliche Elemente, sogar eine Hängematte, die meine Tochter sofort und zielstrebig ansteuert. Neben Schaukeln gibt es auch eine große Seilbahn, an der sich immer wieder Schlangen bilden, um damit fahren zu können.

Einziger kleiner Kritikpunkt: Das Spielhaus, das mit Minirutsche und Sandelbereich für die ganz Kleinen angelegt ist, ist für meinen Dreijährigen schon zu langweilig. Das große Klettergerüst ist an vielen Stellen aber noch eine Nummer zu groß für ihn, und er kann Haltegriffe oder Seile nicht erreichen, weil er noch zu klein ist. Davon lässt er sich allerdings kaum entmutigen, schließlich ist das Klettergerüst so spannend, dass er unbedingt auch hinaufkommen will.

Meine Kinder vergeben vier von fünf Sternen. HHHHH