US-Regierung appelliert an Verbündete, den Telekom- ausrüster von sicherheitsrelevanter Infrastruktur fernzuhalten.

Washington - Die USA wollen einem Zeitungsbericht zufolge die Geschäfte des chinesischen Netzwerkausrüsters und Smartphone-Herstellers Huawei auch in Deutschland einschränken lassen. Die US-Regierung versuche Mobilfunk- und Internetanbieter in verbündeten Ländern davon zu überzeugen, Telekommunikationstechnik des Konzern aus Sicherheitsgründen zu meiden, berichtete das „Wall Street Journal“. Bedenken gebe es unter anderem gegen den Einsatz der Technik in Ländern, die US-Militärstützpunkte beherbergen, wie Deutschland, Italien und Japan. Bei einigen Ländern denke die US-Regierung bei einem Entgegenkommen auch über höhere Finanzhilfe für den Ausbau der Telekominfrastruktur nach. In den USA ist Huawei bereits weitgehend von der Belieferung staatlicher Stellen und deren Auftragnehmern ausgeschlossen.

 

Westliche Geheimdienste gehen den Kontakten des weltgrößten Telekomausrüsters zur chinesischen Führung nach sowie dem Verdacht, dass Technik und Geräte des Konzerns zur Spionage genutzt werden könnten. Australien untersagte Huawei im Sommer mit Verweis auf Sicherheitsrisiken eine Beteiligung am Aufbau des Netzes für den neuen Mobilfunkstandard 5G. Auch in Deutschland gibt es vor der für Frühjahr geplanten Versteigerung der 5G-Lizenzen Bedenken, dass von Huawei gebaute Netze anfälliger für chinesische Spionage sein könnten. Der Konzern weist solche Mutmaßungen zurück. Er will mit einem neuen Sicherheitslabor in Bonn Einblick in seine Technik geben und Vertrauen aufbauen.

Die USA haben im Handelsstreit mit China bereits mehrfach Technologieunternehmen aus der Volksrepublik ins Visier genommen, unter anderem auch den Huawei-Rivalen ZTE.