Bemerkenswert aktuell: Beim Spoken Arts Festival hat Nina Kunzendorf aus Lisa Fittkos Memoiren gelesen.
Berlin, 1930: Im Theater gibt es Brechts „Dreigroschenoper“, und im Kino rüttelt „Cyankali“ das Publikum auf. Die Weimarer Republik eröffnet Chancen, gleichzeitig prägen braune Horden das Stadtbild, schildert Lisa Fittko, Tochter des jüdischen Journalisten Ignaz Ekstein, das Klima dieser Jahre in ihren Memoiren. Als die Nazis 1933 gewählt werden, flieht die gebürtige Österreicherin kurz nach ihren Eltern nach Prag. Dort lernt Lisa ihren späteren Mann Hans Fittko kennen, ein Journalist und Verfasser von antinazistischen Flugblättern. Weil die tschechische Regierung Fittko nach Deutschland ausweisen will, flieht das Paar weiter nach Frankreich, wo Lisa Fittko viele Flüchtlinge über die Pyrenäen nach Spanien leiten wird. Die Schilderungen in ihren Aufzeichnungen „Mein Weg über die Pyrenäen. Erinnerungen 1940/41“ und „Solidarität unerwünscht. Meine Flucht durch Europa“ sind aufwühlend. Die Schauspielerin Nina Kunzendorf hat beim Spoken Arts Festival im Renitenz aus den Erinnerungen Fittkos gelesen, begleitet vom Kontrabassisten Veit Hübner und dem Geiger Felix Borel.