Knapp 3000 Kilometer sind beim Sponsorenlauf zusammengekommen. Damit sind die Schüler des Wilhelms-Gymnasiums bei der Unicef-Aktion rein rechnerisch bis nach Jerusalem gesprintet. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.

Degerloch - Die Schüler hören fast täglich von den ganzen Katastrophen in der Welt und wissen nicht, wie sie helfen können. Auch deswegen dieser Lauf: Hier zählt jeder kleine Schritt und Schweißtropfen, um sich für eine große Sache zu engagieren, sagt Andreas Weiß. Er ist Mitorganisator der Aktion „Laufen für Unicef“ am Wilhelms-Gymnasium.

 

Alle zwei Jahre veranstaltet die Schule einen Sponsorenlauf. Über 300 Schüler der Klassen fünf bis zehn laufen 90 Minuten für einen guten Zweck. „Für gerade einmal fünf Cent kann man für gänzlich entkräftete Kinder ein Durchfallmedikament kaufen. Diese fünf Cent machen für das Kind den Unterschied zwischen Leben und Tod aus“, erklärt Andreas Weiß.

Komm, eine Runde noch

Im Vorfeld der Veranstaltung hat sich jeder Teilnehmer Sponsoren gesucht, pro gelaufener Runde spenden diese einen selbst festgelegten Betrag. „Es war ganz unterschiedlich, manche haben zwei bis drei gefunden, anderen wiederum hat eine Laufkarte nicht ausgereicht“, erklärt Weiß und zeigt auf den Zettel. Acht Namen passen darauf. Und wenn jemand doch niemanden gefunden hat, dann springt der Förderverein des Gymnasiums ein. „Denn keiner soll heute vergeblich laufen“, sagt Andreas Weiß und schaut lächelnd zu den Kindern hinüber. „Komm, eine Runde schaffen wir noch“, motiviert ein Mädchen ihre Mitläuferin, und beide laufen weiter.

„Eine solche Aktion muss auch von den Schülern selber kommen, deswegen haben wir bewusst die Elftklässler in das Organisationsteam miteingebunden“, erklärt Weiß und deutet auf die einzelnen Stationen, die von den Ältesten an der Schule betreut werden. Sie kümmern sich darum, dass alles drumherum richtig läuft.

Das Ergebnis der gesamten Schule kann sich sehen lassen

Für jede geschaffte Runde gibt es ein Gummibändchen. „Den Kindern soll es aber nicht um die gelaufenen Kilometer gehen, sondern um das Gemeinschafterlebnis“, sagt der Mitorganisator Weiß. Deswegen wird am Ende des Laufs auch ausgerechnet, wie weit es eine Klasse zusammen geschafft hätte, vielleicht bis nach Frankfurt oder München.

Das Ergebnis der ganzen Schule kann sich sehen lassen. Bis nach Jerusalem wären alle Läufer gekommen, das sind 2924 zurückgelegte Kilometer. „Die Hälfte des Geldes aus dem Lauf geht an Unicef, die andere Hälfte an unsere Partnerschule in Indien und unser Patenkind Jesus in Peru“, erklärt Weiß. Jesus schreibt der Schule auf Spanisch Briefe und hält so Kontakt. „Es geht dabei immer um ein ganzes Dorf, jedoch bekommt das Projekt durch ein einzelnes Patenkind ein Gesicht“, sagt der Sportlehrer.

Das Konkrete bei Projekten ist wichtig

Dass dieses Konkrete bei solchen Projekten wichtig ist, zeigt für Weiß auch der Besuch einer Koordinatorin von der indischen Partnerschule: „Sie hat den Schülern anhand von Fotos die ganze Entwicklung gezeigt. Mittlerweile gibt es einen Raum mit zwei Klassenzimmern. Jeder dieser Steine hat in unseren Runden gesteckt.“