„Trimm Dich“ kehrt zurück: Zwischen zwei Sportzentren sollen sich Bürger der Stadt Leinfelden-Echterdingen in Zukunft an Sportgeräten fit halten.

Leinfelden-Echterdingen - Eine große Zahl an Menschen steht hinter einer Idee, deren gesellschaftspolitischer Ansatz im Amt für soziale Dienste mit entwickelt worden ist: Wenn Stadträte nach der Jahreswende die notwendigen Beschlüsse fassen, könnten schon im nächsten Frühjahr die beiden größten Sportzentren in der Stadt – die Areale am Randweg in Leinfelden und in den Echterdinger Goldäckern – über einen Sportpfad verbunden werden. Entlang einem bestehenden Feldweg, der auch von Fußgängern und Radfahrern stark frequentiert ist, würden dann an zehn Stellen Sportgeräte aufgestellt, die generationenübergreifend nutzbar sind. Relativ bescheidene 32 000 Euro für die Anschaffung sollen vorausschauend in den städtischen Haushalt eingestellt werden.

 

Hinter dem Projekt steht eine Arbeitsgruppe, in der Sportvereine aus der Stadt, der Stadtseniorenrat, der Stadtjugendring (SJR) und mehrere Ämter der Stadtverwaltung mitarbeiten. Geboren wurde die Idee für einen Bewegungs- und Trainingspark nach einer Veranstaltung der Sportvereine zum Bewegungsangebot „Fünf Esslinger“, das sich vor allem an Senioren richtet. Die Kommune könne doch zur Gesundheitsförderung einfach in der Stadt Geräte für Sportübungen aufstellen, hieß es. Hinzu kam das Ergebnis einer im Internet geführten Diskussion des SJR: Daraus ließ sich der Wunsch nach einem Trainingspark ableiten.

Vier Sitzungen fürs Konzept

Peter Löwy, Leiter des Amts für soziale Dienste, hat dann die Ideengeber in inzwischen vier Runden an einen Tisch gebracht. Dabei ist das am Dienstag im Technischen Ausschuss vorgestellte Konzept für einen „AktivparkLE“ entstanden. Bei der Auswahl der Geräte für die bis zu zehn Stationen achte man darauf, dass sie sowohl für Ältere als auch für Jüngere geeignet sind. „Bei der Umsetzung will der Stadtjugendring auf jeden Fall mitwirken“, sagte Löwy. Und er zeigte sich überzeugt, dass Trainer der Sportvereine die Stationen auch in ihre Übungsarbeit einbauen werden.

Sprecher der Gemeinderatsfraktionen lobten in der Sitzung die Idee und das Engagement der Ehrenamtlichen in der generationenübergreifenden Arbeitsgruppe. Sie fühlten sich, wie der Fraktionsvorsitzende Harry Sandlaß (CDU) es ausdrückte, aber auch an die in den 70er Jahren grassierende, inzwischen längst in Vergessenheit geratene Trimm-Dich-Welle mit entsprechenden Pfaden in Wäldern erinnert.

Ein Berg an Fragen

Allerdings türmten die Kommunalpolitiker auch einen Berg an Fragen auf. So war Walter Vohl (Freie Wähler) unsicher, „ob wir die Zielgruppe zentral ansprechen oder durch Aufstellen von Geräten auch in den kleinen Stadtteilen eine größere Streuung anstreben sollten“. Außerdem stelle sich die Frage nach Folgekosten. Wolfgang Haug (FDP-/LE-Bürger) fehlten Informationen zum Material der Geräte, dem Fraktionskollegen Jürgen Kemmner Aussagen zu künftigen Unterhaltungskosten und zur Abwehr von möglichem Vandalismus. Karl Kizele (Freie Wähler) sagte: „Je mehr ich erfahre, umso mehr Informationen fehlen mir.“ Er wollte seine Skepsis aber nicht so verstanden wissen, dass er das Projekt zu Fall bringen wolle. Es sei aber eine „arg spontane Entscheidung“, die ihm da abverlangt werde.

Während Löwy und die Leiterin des Amts für Grünflächen, Umwelt und Tiefbau, Andrea Egner, versuchten, Bedenken auszuräumen und etwa in Sachen Sicherheit darauf verwiesen, dass der Weg zwischen den Sportzentren beleuchtet sei und vandalensichere Geräte ausgesucht würden, wollte Oberbürgermeister Roland Klenk an diesem Abend offenbar nicht das Risiko einer Abstimmungsniederlage eingehen. Ohne die Vorlage offiziell zurückzuziehen, schlug er eine Verschiebung der Entscheidung auf die Januar-Sitzung vor, wogegen sich keine Einwände erhoben. Den Beteiligten gab er gleichzeitig auf, die Projektvorstellung bis dahin zu konkretisieren. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den ,AktivparkLE‘ dann mit Rückenwind auf den Weg schicken werden“, sagte der OB.