Die Sportregion Stuttgart vernetzt die Szene im Ballungsraum. In diesem Jahr tut sie das unter dem Motto „Sport in der Natur“ – und stellt Nischendisziplinen wie Segelfliegen oder Bogenschießen in den Fokus.

Lokales: Alexander Ikrat (aik)

Stuttgart - „Sport in der Natur“? Klingt auf den ersten Blick nicht gerade spektakulär, schließlich sind die vielen Jogger, Walker oder Radfahrer eher selten in muffigen Sporthallen unterwegs. Für die Sportregion Stuttgart als Zusammenschluss von 52 Kommunen, 38 Sportfachverbänden, sechs Sportkreisen, dem Olympiastützpunkt sowie dem Verband Region Stuttgart ist das Thema aber so ungewöhnlich, dass die Mitglieder es zum Jahresmotto gewählt haben.

 

„Der Natursport liegt nicht unbedingt in unserem Fokus“, erläutert Geschäftsführer Michael Bofinger, „bei uns geht es sonst eher um Wettkampfsport, und der findet oft in Hallen statt.“ So sei das nicht nur beim Turnen, sondern zum Beispiel auch beim Schwimmen. Selbst die wichtigste Kletterveranstaltung finde indoor statt: die Adidas-Rockstars in der Schleyerhalle. Die Sportregion will Akteure des Sports allgemein vernetzen und veranstaltet dazu Regio-Cups, aber auch Podiumsdiskussionen.

Mit dem Jahresmotto will die Institution mit Sitz in Bad Cannstatt in einer Zeit, in der immer mehr Menschen ganze Tagesausflüge unternehmen, um Sport zu treiben oder sich aktiv zu bewegen, Nischen ausleuchten. „Wir legen den Fokus auf Sportarten, die nicht so im Blickpunkt stehen“, so Bofinger.

Jeden Monat ein Video mit einer anderen Sportart

Man werde mit Partner Regio TV jeden Monat eine andere Sportart vorstellen – vom Winterschwimmen im Neckar bei Remseck über Skifahren, Segelfliegen und Bogenschießen bis zum Apnoe-Tauchen. Die Filme werden zuerst im Programm des Senders laufen („Startblock 07“) und dann bei der Sportregion auf Homepage, Youtube-Kanal und Facebook-Seite abrufbar sein.

Ebenfalls unter freiem Himmel wird sich das abspielen, was die Sportregion zur Remstal-Gartenschau beiträgt. Am Tag der Region, der am 23. Juni in Schorndorf steigt, haben Mitglieder wie Böblingen oder Esslingen die Gelegenhit, ihr Sportangebot vorzustellen; in einem Sportpark wird laut Bofinger zudem eine Art „Spiele ohne Grenzen“ stattfinden. Dazu kommen Kulturveranstaltungen, zu denen die Besucher gemeinsam sportlich anreisen können.

Auch der Beitrag zum Rahmenprogramm der Turn-Weltmeisterschaft, die vom 4. bis 13. Oktober in der Schleyerhalle stattfindet, soll mit der Natur verknüpft werden, so Bofinger: „Wir gehen an Schulen, wollen uns dort aber mit Turnen und Bewegung im Freien beschäftigen.“ Da klingt das Jahresmotto der Sportregion schon spektakulärer.