Ein Angebot der Sportvereinigung sorgt im Rathaus für Ärger. Der Verein spricht von einem Missverständnis. Es geht um die Verlegung von Volleyballplätzen und um den Bau einer neuen Sporthalle.

Feuerbach - Da staunten die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik des Gemeinderats nicht schlecht. Am gestrigen Dienstag bekamen sie ein Angebot der Sportvereinigung Feuerbach präsentiert, das für Kopfschütteln sorgte.

 

Volleyballplätze gegen Mitfinanzierung einer Sporthalle

Am Montag hatten sich Vertreter der Stadtverwaltung, der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) sowie der Sportvereinigung Feuerbach getroffen, um über die drei geplanten Flüchtlingsunterkünfte an der Wiener Straße zu sprechen. Die Stadt wollte ausloten, ob es auch möglich ist, nicht die gesamten 3500 Quadratmeter Gartenfläche für die neuen Systembauten überbauen zu müssen. Dafür würde man allerdings den Teil des Geländes der Sportvereinigung benötigen, auf dem sich zwei Beachvolleyballplätze befinden. Die Vertreter der Stadt schildern das Ergebnis des Treffens wie folgt: Die Sportvereinigung kann sich eine Verlegung der zwei Volleyballplätze westlich des Vitadroms vorstellen, aber nur, wenn sich die Stadt am Bau einer neuen Sporthalle in erheblichem Maß finanziell beteiligt. Die Kosten für eine solche Sportstätte wurden gleich mitgeliefert: zwischen fünf und sechs Millionen Euro. „Wir haben alle gesagt, dass das nicht sein kann“, betont Alexander Kotz (CDU) auf Nachfrage. „Das Angebot und der Preis stehen in keiner Relation.“ Eine solche Halle sei ganz klar ein Haushaltsthema. Man wolle hier keinen Präzedenzfall schaffen.

Die Sportvereinigung spricht von einem Missverständnis

Auch Silvia Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) fand nach der Sitzung deutliche Worte: „Die Forderung des Vereins kam überhaupt nicht gut an. Das war ein Schnellschuss, den sich die Sportvereinigung besser gespart hätte. Ein bisschen mehr Bescheidenheit wäre gut gewesen.“ Die Nord-Rundschau hat den Präsidenten der Sportvereinigung Feuerbach mit den Vorwürfen konfrontiert. Rolf Schneider fühlt sich missverstanden. Er stellt klar: „Wenn bald in unserer unmittelbaren Nachbarschaft noch mehr Menschen wohnen, die Sport treiben wollen, ist es sinnvoll, über eine zusätzliche kleine Halle oder etwas Ähnliches nachzudenken. Auch im Winter soll Sport gemacht werden können.“ Das sei aber lediglich eine Anregung gewesen, keine Forderung. Es sei vonseiten der Sportvereinigung weder von einer großen Halle die Rede gewesen, noch sei über mögliche Kosten gesprochen worden.

Erster Bürgermeister Michael Föll war zwar bei dem Gespräch am Montag nicht dabei, das Protokoll der Besprechung lasse aber keine Zweifel zu: „Die Sportvereinigung hat klar zum Ausdruck gebracht, dass sie einen namhaften Betrag für ihre Halle erwartet. Wir werden aber nicht in einen modernen Ablasshandel eintreten.“ Man prüfe nun, ob auch ohne die Volleyballplätze der Sportvereinigung ein kleiner Streifen der Gärten an der Wiener Straße bestehen bleiben kann, sagt Axel Wolf vom Amt für Liegenschaften und Wohnen auf Nachfrage. „Die Fläche wird aber sicherlich nicht groß sein“, ergänzt Michael Föll.