Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der Fußballer Eric Dier.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Was macht eigentlich ein Formel-1-Rennfahrer, wenn er während eines fast zweistündigen Rennens mal auf die Toilette muss? Oder ein Radprofi bei der Tour de France? Bei Langstreckenschwimmern im freien Wasser kann man sich durchaus vorstellen, dass die Not in diesem Fall nicht ganz so groß ist. Und bei Formel-1-Piloten im Fahrerlager ist immer ganz gut zu beobachten, wie sie eine halbe Stunde vor dem Rennstart noch mal kurz austreten. Das ist sozusagen als präventive Maßnahme zu verstehen.

 

Eric Dier ist Abwehrchef des englischen Fußballclubs Tottenham Hotspur. Dier musste gegen den FC Chelsea im Achtelfinale des Ligapokals so dringend aufs Klo, dass er sich in der 77. Minute von seinen Defensivkollegen Pierre-Emile Höjbjerg und Toby Alderweireld verabschiedete und sie darum bat, kurz mal aufzupassen auf der Verteidigungslinie. Und so rannte Dier vom Platz, verschwand in den Katakomben und suchte die Toilette auf. „Ich hatte Bauchschmerzen, es ist einfach zu schlimm geworden“, sagte Dier später und brachte seinen ungewöhnlichen Ausflug im Prinzip ganz wunderbar auf den Punkt: „Wenn du musst, dann musst du.“

Der Spurs-Teammanager Jose Mourinho war nicht begeistert, immerhin war seine Mannschaft in der Unterzahl, und Chelsea kam zu Chancen. „Als Dier vom Platz gegangen ist, wusste ich sofort, was los war“, so Mourinho, „also bin hinterher, damit es schneller geht – um ihm Druck zu machen.“ Hat gut funktioniert. Dier dankte die Nachsicht des Trainers, indem er im Elfmeterschießen sicher verwandelte – und sein Team zum Sieg führte.