Eine Vertreterin der Stadt hat am Dienstag das Konzept für den Verkehr auf der Waldau vorgestellt. Einige Wünsche der Degerlocher Lokalpolitiker wurden dabei berücksichtigt, andere nicht. Genau das kritisierte das Gremium nun.

Degerloch - Susanne Frucht vom Stadtplanungsamt wollte den Bezirksbeiräten bei ihrer jüngsten Sitzung gute Nachrichten überbringen. Sie zeigte an einer Grafik mit der Hilfe von Emoticons, welche Vorschläge des Bezirksbeirats die Verwaltung in ihr Verkehrsführungskonzept berücksichtigt hat. Die Zahl der Smileys überwog. Frucht rechnete dann auch damit, dass das Gremium der Beschlussvorlage seinen Segen geben wird, damit der Gemeinderat sie verabschieden kann. Doch so einfach wollten es die Bezirksbeiräte der Stadtplanerin dann doch nicht machen.

 

Besonders an zwei Punkten entzündete sich Widerstand. Zum einen wünschen sich die Bezirksbeiräte nach wie vor, dass es am Georgiiweg um die Haltestelle „Waldau“ herum einen sogenannten Shared Space gibt. Das ist eine Zone, in der alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind und Rücksicht aufeinander nehmen sollen. Die Stadt sieht dafür aber keine Notwendigkeit. „Am Georgiiweg gibt es für uns kein Gebiet mit Aufenthaltsfunktion“, sagte Susanne Frucht.

Stadt gegen Shared Space

Gleichfalls will die Stadt keinen Shared Space an der Jahnstraße. Die Begründung geht genau in die entgegensetzte Richtung wie beim Georgiiweg. „Die Stadt hat an der Jahnstraße Bedenken wegen der Sicherheit“, sagte Frucht. Zu viele Fußgänger und Autos seien auf der Strecke unterwegs. Verwiesen wurde auf die Nähe des Seniorenheims Haus auf der Waldau.

Unglücklich war der CDU-Bezirksbeirat Götz Bräuer damit, dass die Vorschläge der Stadt für den Friedrich-Strobel-Weg eine Unterbrechung zwischen dem Veranstaltungszentrum der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und dem Waldhotel vorsehen, um Schleichverkehr vorzubeugen.

Votum für einzelne Punkte gefordert

Die Bezirksbeiräte beharrten in der folgenden Diskussion auf ihren Forderungen. Im Gespräch war zunächst der Wunsch, zu einzelnen Punkten aus dem Konzept ein Votum abzugeben. Der CDU-Stadtrat Joachim Rudolf wies dann aber darauf hin, dass es dem gemeinderätlichen Ausschuss für Umwelt und Technik auf diese Weise schwer gemacht werde, der Vorlage am Dienstag zuzustimmen. Die Bezirksbeiräte entschieden sich schließlich für ein Okay zur kritisierten Vorlage, wenn auch mit Einschränkungen. Die von der Verwaltung vorgesehene Unterbrechung am Friedrich-Strobel-Weg wollen sie nicht und am Georgiiweg wünschen sich die Lokalpolitiker immer noch eine Multifunktionsfläche.

Susanne Frucht informierte die Bezirksbeiräte in der Sitzung auch über weitere Vorhaben auf der Waldau. So plant, wie bereits in dieser Zeitung berichtet, die Waldschule eine Grundschule, die auf die besonderen Bedürfnisse von Diabetikern eingeht. Der TEC Waldau möchte eine neue Tennishalle errichten, da die mit zwei Feldern nicht mehr als ausreichend eingeschätzt wird. Der erste Vorsitzende Christoph von Eynatten warnte, dass sein Verein Mitglieder verlieren könnte ohne den Neubau. „Die neue Halle soll sich optisch optimal in die Umgebung fügen“, sagte von Eynatten.