Die Sportgymnastinnen des TSV Schmiden fahren als klare Favoritinnen zum Finale der Turnliga nach Bremen. Darja Varfolomeev, Margarita Kolosov, Malvina Chakyr, Niki Gotschewa und Viktoria Margel wollen am Samstag gegen den Berliner TSC die deutsche Meisterschaft gewinnen.

Das Ziel der nationalen Mission ist klar definiert. Die Gymnastinnen des TSV Schmiden wollen an diesem Samstag in der Messehalle 7 in Bremen den deutschen Meistertitel im Teamwettbewerb holen. Im Duell mit dem Berliner TSC, der in der Staffel A der deutschen Turnliga gewann, sind die Schmidenerinnen, die die Staffel B dominierten, in der Rolle der Favoritinnen.

 

Im Bundesstützpunkt für Rhythmische Sportgymnastik in Schmiden haben die Gymnastinnen am Dienstag einen Vorgeschmack auf das Finale bekommen. Die Riege, angeführt von Darja Varfolomeev, der 16-jährigen Weltmeisterin mit den Keulen, und Margarita Kolosov, 18, bei den Welttitelkämpfen in Sofia zweimal Fünfte, hat sich in der Übungshalle einem Testwettkampf gestellt. Zweck der Übung, sagt die Standortmanagerin Sina Maier, sei es gewesen, den Druck auf die beiden besten deutschen Gymnastinnen sowie auf ihre Mitstreiterinnen Malvina Chakyr, Niki Gotschewa und Viktoria Margel zu erhöhen und Spannung aufzubauen.

In Bremen ist dem TSV Schmiden bereits der Erstliga-Aufstieg gelungen

Der Testlauf in Schmiden unter Wettkampfbedingungen – mit Aufruf, im Gymnastikanzug, nur ungeschminkt – verlief indes nicht ganz nach dem Geschmack der Cheftrainerin Yuliya Raskina, die manchen Geräteverlust sah. „Aber einer schlechten Generalprobe folgt ja bekanntlich eine gelungene Premiere“, sagt Sina Maier. Die Standortmanagerin wird mit Stefan Hauschke, dem Leiter der TSV-Gymastikabteilung, und der deutschen Teamchefin Isabell Sawade zum Finale in der Turnliga in die Hansestadt reisen. Ein gutes Omen, sagt sie, sei zudem, dass dem TSV Schmiden vor einem Jahr an gleicher Stätte der Aufstieg in die erste Gymnastik-Bundesliga geglückt sei.

Neben den Leistungen der Gymnastinnen, die an diesem Freitag nach Bremen aufbrechen, spielt die Taktik in der Hansestadt eine nicht unwichtige Rolle. Denn das Finale wird im Duell-Modus ausgetragen. Vor Ort wird ausgelost, welcher Verein mit dem jeweiligen Handgerät startet, dann werden von den Trainerinnen die Gymnastinnen gesetzt. Je größer die Differenz zwischen den Noten der beiden Konkurrentinnen ist, die gegeneinander antreten, desto mehr sogenannte Scorerpunkte gibt es für die Duellsiegerin, erläutert Sina Maier. Das Maximum seien zehn Scorerpunkte ab einer Differenz von 16 Notenpunkten. „Es gilt also, die Gymnastinnen klug zu nominieren, um möglichst viele Scorerpunkte zu bekommen.“

Viktoria Steinfeld, Lada Pusch, Anastasia Simakova: bei Eintracht Frankfurt

Das Ziel ist eindeutig. „Wir fahren nach Bremen, um den Titel zu gewinnen“, sagt Sina Maier. Ungewiss ist aber, wie sich das Team des Berliner TSC zusammensetzt. In der Vorrunde hatten die Gymnastinnen aus der deutschen Hauptstadt die Bulgarinnen Eva Brezalieva und Tatyana Volozhanina sowie die Ungarinnen Fanni Pigniczki und Hanna Wiesner eingesetzt. Wer für die Berlinerinnen in Bremen starten wird, steht noch nicht fest. „Es wird aber gemunkelt, dass es die Ungarinnen sind“, sagt Sina Maier.

Die Tabellenersten der Staffeln A und B werden von 17.30 Uhr an um den Titel des deutschen Teammeisters kämpfen, zeitgleich wetteifern die beiden Zweiten jeder Schiene um Rang drei in der Gymnastik-Liga. Eintracht Frankfurt wird dabei unterstützt von den Schmidener Gymnastinnen Viktoria Steinfeld, Lada Pusch und Anastasia Simakova. Bayer Leverkusen wird, so heißt es, ohne ihre italienischen Top-Gymnastinnen Sofia Raffaeli, der fünffachen Weltmeisterin, und Milena Baldessari antreten.

Ein spannendes Aufstiegsfinale gibt es in Bremen schon von 13 Uhr an zu sehen. Die beiden Vierten der Bundesliga-Staffeln, Bremen 1860 und der Charlottenburger SV, wollen ihre Plätze im Oberhaus gegen die Zweitplatzierten aus Liga zwei, den SSC Karlsruhe und die SG Gütersloh/Bielefeld, verteidigen.