Immer mehr Athleten schmücken ihren Körper mit Tätowierungen. Wir verraten in unserer Serie, was sich Lokalsportler aus Fellbach und Kernen unter die Haut stechen lassen.

Dass sich Simon Bauer irgendwann einmal ein Tattoo würde stechen lassen, stand außer Frage. Einzig die Suche nach dem richtigen Motiv zog sich eine gefühlte Ewigkeit hin. Nichts, was den inzwischen 33-Jährigen, der sich die vergangenen zehn Jahre das Trikot der Handballer des TV Oeffingen übergestreift hat, vollkommen überzeugte. Als er schließlich 2009 seine erste Sitzung bei einem befreundeten Tätowierer in Stuttgart hatte, war das für Simon Bauer auch eine Art Therapiestunde. Denn mit dem Motiv, das er sich stechen ließ, begann der heute zweifache Familienvater ein schweres Unglück zu verarbeiten, über das er zuvor nie hatte sprechen können. „Ich bin immer zusammengebrochen“, sagt er im Rückblick. Geschehen war es am 4. Oktober 2008. Damals hatte man ihm auf der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart eine Bierflasche auf den Kopf geschlagen. „Ich wäre fast gestorben“, sagt Simon Bauer.