Bürgermeister Georg Brenner zeichnet mehr als 200 erfolgreiche Athleten aus, zum letzten Mal in seiner Amtszeit. Darunter sind besonders viele Basketballer, Leichtathleten, Gardetänzerinnen und Schwimmer.

Gerlingen - Eine kleine Ära ist am Dienstagabend in Gerlingen zu Ende gegangen. Zum 20. und letzten Mal hat Bürgermeister Georg Brenner in der Stadthalle Gerlinger Sportler ausgezeichnet, die im vergangenen Jahr herausragende Leistungen bei baden-württembergischen, süddeutschen, deutschen oder internationalen Meisterschaften in ihren Disziplinen errungen haben. „Mit den rund 200 Sportlern von diesem Jahr werde ich insgesamt ungefähr 3000 Hände geschüttelt haben“, erklärte der Gerlinger Rathaus-Chef.

 

Besonders viele Hände durfte das Stadtoberhaupt von Basketballern (26), Gardetänzerinnen (50), Leichtathleten (36) und Schwimmern (28) schütteln, die das Gros der Geehrten stellten. Brenner freute sich vor allem darüber, dass die junge Basketballerin Johanna Gerlinger nicht nur den Sprung in die Oberligamannschaft der Frauen, sondern auch in die U 16-Nationalmannschaft geschafft hat. „Mit Ihrem Namen laufen Sie ja Werbung für die Stadt“, meinte der Schultes schmunzelnd.

Marketing über die Stadtgrenzen hinaus haben auch die Gardetänzerinnen der Contacter Gerlingen betrieben, die nicht nur etliche Podestplätze bei württembergischen Meisterschaften erreichten, sondern auch bei der schwäbischen Fasnet des Landesverbands der württembergischen Karnevalsvereine in Donzdorf einen Liveauftritt im Fernsehen hatten. „Ich habe die Sendung gesehen, ich war bollestolz auf euch“, lobte Brenner.

Gleich zwei Deutsche Meister 2018 stellten die Leichtathleten der KSG Gerlingen: Lucia Arens holte sich in Wattenscheid in der Altersklasse U 16 den Titel über 3000 Meter, Gunter Riedinger wurde Deutscher Meister beim Marathon der Sehbehinderten, der anlässlich des Berlin-Marathons ermittelt wird. Der seit seiner Kindheit sehbehinderte Gerlinger trainiert vor Ort, startet jedoch für den HSC Erfurt. „Man muss in einem Verein sein, der Mitglied im Deutschen Behindertensportverband ist“, erklärte er das.

Ein Leichtathlet war auch einer der Ehrengäste bei der Gerlinger Sportlerehrung, der 18-jährige Hürdenläufer Stefan Volzer vom VfL Sindelfingen, der als eines der größten deutschen Talente gilt. Zur Leichtathletik brachte ihn kein Trainer, sondern ein Kumpel, der ihn beim Handballspielen sah. „Er hat gesagt, der schnelle Linksaußen muss laufen“, erinnert sich Volzer.

2017 startete er bei der U 18-Weltmeisterschaft im kenianischen Nairobi vor 60 000 Zuschauern. Seine größten Erfolge feierte er letztes Jahr, als er Deutscher Meister in der Altersklasse U 20 in der Halle und im Freien wurde und bei den U 20-Weltmeisterschaften in Finnland am Start war. Seine Vorbilder sind Olympiasieger Dayron Robles und Rolando Ortega, die aus der kubanischen Hürdenschule kommen. „Sie laufen zu sehen ist eine Augenweide, das ist technisch unheimlich sauber“, schwärmte Volzer, der in Stuttgart Technische BWL studiert. Dass in seiner Trainingsgruppe am Landesstützpunkt die besten Läufer Deutschlands versammelt sind, kann er nur begrüßen. „Das pusht einen im Training enorm“, meinte Volzer.

Zweiter Ehrengast war die Voltigiererin Melanie Eger, die Deutsche, Europa- und Weltmeisterin im Team ist. Bürgermeister Brenner erhielt zum Abschluss den Ehrenbrief des Sportkreises Ludwigsburg für seine 20-jährige „persönliche Sport-Schau“, wie es der Vorsitzende Matthias Müller nannte. „Diese Ehre teile ich mit allen Sportlern“, gab sich Brenner bescheiden.