Nicht nur Athleten, sondern auch Trainer und Organisatoren werden in Leonberg mit Auszeichnungen bedacht.

Leonberg - Die Sportlerehrung hat noch gar nicht richtig begonnen, da ist schon Leben in der Bude: Laura Stullich und Boy Looijen bekommen für ihren Rhönrad-Auftritt „Acrobatic Wheel Sensation“ tosenden Applaus und Bravo-Rufe. Auch Oberbürgermeister Martin Kaufmann ist begeistert: „Eine spektakuläre Eröffnung mit Hochgeschwindigkeit am Rhönrad. Es sieht ganz leicht aus, kein Wunder, die beiden sind zusammen elffache Weltmeister“, erklärt er dem Publikum in der gut besetzten Stadthalle. Doch vor dem Erfolg liegen etliche Trainingsstunden und manchmal sogar Tränen.

 

Ein Leben für den Nachwuchs

Zahlreiche Trainingsstunden haben auch Brigitte Erne und Waltraud Theilacker-Häcker in ihrer Laufbahn als Übungsleiter gegeben. Kaufmann verleiht dem Duo für die jahrzehntelange Arbeit mit Kindern die Ehrenurkunde und die Sportehrenmedaille der Stadt Leonberg. Brigitte Erne kümmert sich seit 27 Jahren um den Leichtathletik-Nachwuchs der Altersklasse U 10 beim TSV Eltingen und ist auch heute noch beim SV Leonberg/Eltingen aktiv. „Sie haben die Gabe, Kinder für die Leichtathletik zu begeistern und sie besonders motivieren zu können“, lobt der OB. „Die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht“, sagt Brigitte Erne bescheiden. „Auch die Quatschmacher kann man motivieren. Man muss die Kinder mögen, aber schimpfen gehört auch mal dazu.

Sogar seit 35 Jahren ist Waltraud Theilacker-Häcker für die Turnabteilung der TSG Leonberg tätig. Seit 31 Jahren betreut sie das Eltern-Kind-Turnen. „Sie sind die Mutter des Sports in Leonberg, die die Zwei- bis Vierjährigen in die Wiege des Sports gelegt hat“, lobt Kaufmann.

Zehn Jahre City-Lauf

Den Sonderpreis der Kreissparkasse für herausragende Initiativen im Sport verleiht Steffen Killian, der Chef der Sparkassen-Direktion Leonberg, an das Organisationsteam des City-Laufes. „Mich hat vor allem das Motto ,Von Läufern für Läufer’ angesprochen. Außerdem feiert der Lauf sein zehnjähriges Jubiläum“, erklärt Killian.

Dabei hat alles eher zufällig begonnen, meint Eberhard Trinkner vom Organisationsteam. „Vor zehn Jahren wollten zwei Gruppen, die nichts voneinander wussten, unabhängig voneinander einen Stadtlauf ins Leben rufen. Und es bedurfte eines Erste-Hilfe-Kurses, dass die beiden Gruppen zusammenfanden.“ Von den zehn Gründungsmitgliedern sind heute noch fünf dabei. An die drei Gründungsmaximen „sportlicher Wettkampf“, „geselliges Beisammensein“ und „soziales Engagement“ halten sich die Organisatoren bis heute.

Auf Platz 35 bei den Volksläufen

Sehr gefreut haben sich Trinkner und sein Team, dass sie im vergangenen Jahr einen neuen Teilnehmerrekord mit 1600 Voranmeldern und 1350 Finishern aufgestellt haben. In der Skala der beliebtesten Volksläufe in Baden-Württemberg belegt der Citylauf unter 340 Rang 35. „Es sind nicht viele sportliche Wettbewerbe, die vor uns liegen. In diesem Ranking wird beispielsweise der Mukoviszidose-Lauf in Ditzingen mit aufgeführt“, sagt Trinkner.

Noch ein Superlativ: 40 Prozent der Cityläufer sind Frauen. Das wird nur noch von reinen Frauenläufen übertroffen. Sehr hoch ist auch die Quote der 17 bis 19 Jahre alten Starter: Sie liegt in einem Teilnehmerfeld, das sonst von 40- bis 60-Jährigen dominiert wird, bei 20 Prozent.

Modernes Judo

Viel Begeisterung ruft die Demonstration der Judo-Schule von Roman Baur hervor. „Judo hat sich in den vergangenen zehn Jahren gewandelt. Einige Würfe wurden aus der Wertung genommen, um sich mehr vom Ringen zu unterscheiden“, erklärt Baur. Die Aktiven mussten daher turnerische Lösungen finden, um Angriffe abzuwehren. „Flic-Flac und Rückwärtssalto gehören für Judoka heute zum Pflichtprogramm“, erläutert der Träger des Schwarzen Gürtels – die höchste Stufe.

Wie Judo 4.0 heute aussieht, bekommt das Publikum bei einer beeindruckenden Show in absoluter Dunkelheit geboten, in der die Judokämpfer neonfarbene LED-Streifen auf ihren Anzügen haben. Und was Judo im Alltag bewirken kann, zeigt ein siebenjähriges Mädchen, dem in einer Theaterszene die Mütze von älteren Jugendlichen geklaut wird. Um sich zu behaupten, legte die Kleine die größeren und schwereren Kontrahenten reihenweise aufs Kreuz.

Händeschütteln im Akkord

Schwerstarbeit hat nicht nur der Oberbürgermeister zu leisten. Insgesamt 58 Einzelsportler und Mitglieder von zwölf Mannschaften bekommen von ihm Urkunden und Blumen überreicht. Auch das bewährte Moderatorenteam ist ständig in Aktion: Die LKZ-Sportredakteure Nathalie Mainka und Andreas Klingbeil werfen sich schlagfertig die verbalen Bälle zu und sorgen im Ehrungsmarathon mit ihren Pointen für Kurzweiligkeit.