Rund 2500 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Showbranche bedachten beim festlichen 32. Deutschen Sportpresseball in Frankfurt den DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler mit lautem Applaus. Hier die Bilder der Veranstaltung.

Rund 2500 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Showbranche bedachten beim festlichen 32. Deutschen Sportpresseball in Frankfurt den DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler mit lautem Applaus. Hier die Bilder der Veranstaltung.

 

Frankfurt/Main - In die Reihe der ganz Großen des deutschen Sports gehört er seit Jahrzehnten. Jetzt hat Uwe Seeler es schriftlich mit Trophäe: Der noch 76-Jährige - er feiert am 5. November seinen 77. Geburtstag - ist als „Legende des Sports“ geehrt worden.

Rund 2500 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Showbranche bedachten am Samstagabend beim festlichen 32. Deutschen Sportpresseball in der Alten Oper von Frankfurt den DFB-Ehrenspielführer mit lautem Applaus. „Du bist keine Legende, Du bist eine Super-Legende“, würdigte Deutschlands Fußball-„Kaiser“ Franz Beckenbauer seinen ehemaligen Mitspieler und langjährigen Freund.

In seiner gemeinsam mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gehaltenen Laudatio wies Beckenbauer aber auch augenzwinkernd auf die größte Schwäche des von allen nur „Uns Uwe“ gerufenen Idols hin. „Er hat immer nur gemeckert, 90 Minuten lang. Gegen seine Mitspieler, gegen den Schiedsrichter. Was er zu leisten imstande gewesen wäre, wenn er nicht gemeckert hätte, will ich mir gar nicht vorstellen“, kalauerte der „Kaiser“ zum Vergnügen aller. „Auf dem Platz war ich sicher kein ruhiger Vertreter. Ich hab mir immer gesagt: Heute musst Du gewinnen. Ich war halt sehr ehrgeizig“, entschuldigte Seeler sein lockeres Mundwerk.

Der Ur-Hamburger folgt als „Legende des Sports“ Formel-1-Pilot Michael Schumacher, Fußball-Titan Oliver Kahn, Tennisstar Boris Becker, Eiskunstläuferin Katarina Witt, Handballer Heiner Brand und natürlich Beckenbauer. „Ich bin überglücklich über die Auszeichnung“, erklärte Seeler.

"Ich bleibe der Uwe, der ich immer war"

Seine Gradlinigkeit und Integrität machten ihn zu einem der populärsten Sportler des Landes. Unvergessene Momente hat Seeler den Sportfans beschert. Wie etwa 1970 bei der WM in Mexiko, als er beim 3:2 gegen England mit dem Hinterkopf traf. Auch im Erfolg blieb der Hamburger bescheiden. „Ich bleibe der Uwe, der ich immer war“, versprach Seeler.

Erstmals fiel bei der seit 1995 vergebenen Ehrung „Sportler mit Herz“ die Wahl der Jury auf zwei Athleten. Tennisspielerin Sabine Lisicki, die in diesem Jahr das Finale von Wimbledon verlor, aber die Herzen der Sportfans erreichte, und der Gentleman-Boxer Henry Maske erhielten die Auszeichnung. „Es ist toll, dass ich Menschen für den Tennissport begeistern konnte. Meine Emotionen geben mir Kraft, Fehler einfach wegzulächeln“, sagte die Berlinerin und vergoss ein paar Glückstränen.

Maske, der mit seiner Stiftung „A Place for Kids“ benachteiligten und gefährdeten Kindern und Jugendlichen sinnvolle Perspektiven aufzeigt, gefällt Lisickis Art. „Das ist das Besondere an der heutigen Generation. Sie zeigen Emotionen. Der Sport braucht solche Idole“, erklärte der Box-Olympiasieger und frühere Weltmeister.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich als Schirmherr verlebte wie Hessen Ministerpräsident Volker Bouffier abseits von Koalitionsgesprächen einen kurzweiligen Abend. Spaß hatten alle am neuen, alten Eislauf-Traumpaar Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler, die ein paar Kringel aufs Eis zauberten. „Ich habe nicht geübt, versicherte die 70-jährige Frankfurterin.