Beim Galopprennsport ist klar: Pferd und Jockey müssen gemeinsam ins Ziel kommen. Den dreijährigen Vollblüter Bodexpress interessierte das am Wochenende in Baltimore eher wenig. Er galoppierte allein – und ist deshalb unser Sportsfreund des Tages.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Baltimore - Für Pferderennen sind relativ klare Regeln festgelegt – in Baltimore ist das nicht anders. Dort findet seit 1873 das Preakness Stakes statt, es dürfen nur dreijährige Vollblüter galoppieren, die Strecke ist in etwa 1910 Meter lang – und auf den Pferden sitzen Jockeys. Normalerweise. Am vergangenen Wochenende aber war das anders. Zumindest im Fall von Bodexpress. Der bildete gemeinsam mit seinem Reiter John Velazquez ein Duo – allerdings nicht besonders lange.

 

Schon in der Startbox nervös

Schon in der Startbox war das Pferd derart nervös und unruhig, dass Velazquez die Balance verlor und sich nicht im Sattel halten konnte. Für den Jockey war das Rennen gelaufen – für Bodexpress fing es nun erst richtig an. Der galoppierte einfach ohne Passagier los, ließ einige Kontrahenten hinter sich – und war auch durch eine Disqualifikation nicht zu stoppen. Nach dem Zieleinlauf hängte er einfach noch eine Runde dran.

So ganz ohne Reiter verspürte er vermutlich die große Freiheit, doch ist das Leben als Rennpferd ohne Jockey auch nicht erfüllend. Da ist man nur ein ganz gewöhnlicher Sattelschlepper.