In der Welt des Sports gibt es auch auch in diesen schwierigen Tagen reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Carlos Dunga, der Obstmann.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Die Fußballer des VfL Wolfsburg haben vor einigen Tagen Regale im Supermarkt aufgefüllt, die Ingenieure des Formel-1-Rennstalles von Mercedes haben ein Atemhilfe-Gerät entwickelt und die Baupläne ins Internet gestellt, Skispringerin Katharina Althaus nährt Atemschutzmasken, und viele weitere Profi-Sportler in aller Welt unterstützen in Not geratene Menschen und Institutionen direkt mit einer Geldspende oder sie überweisen einen (meist stattlichen) Betrag an eine karitative Einrichtung. Hilfe und Solidarität, die professionelle Sportwelt ist sich in der Corona-Krise ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und handelt entsprechend.

 

Auch ehemalige Stars sehen sich in der Verpflichtung, leidenden Mitmenschen zu helfen. Die ehemaligen Bundesliga-Fußballer Carlos Dunga (56), Andres D’Alessandro (38) und Tinga (42) haben deshalb kräftig mit angepackt und zehn Tonnen Obst und Gemüse in einem Großmarkt in der brasilianischen Stadt Porto Alegre auf Lastwagen verladen. Carlos Dunga, von 1993 bis 1995 beim VfB Stuttgart aktiv und Weltmeister 1994, hatte die Aktion ins Leben gerufen. Die Lebensmittel sollen an sozial Schwache verteilt werden, vor allem an die Bewohner des bitterarmen Stadtteils Restinga, wo der ehemalige BVB-Kicker Tinga zu Hause ist. Wenn bald tonnenweise Obst und Gemüse verteilt werden, vollführen die Altherren-Fußballer Carlos Dunga, Andres D’Alessandro und Tinga etwas in wunderbarer Vollendung, was ein HSV-Kicker in den 1980er Jahren kultiviert hat: Manni Kaltz und die Bananenflanke.