Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Christoph Kramer, der Philosoph.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Termine, Leistungsdruck, Überstunden, Meetings, Bürostress – man könnte diese Liste ein gutes Stück fortsetzen. Wir alle kennen die Anforderungen des modernen Berufslebens, und wir alle kämpfen um unsere Daseinsberechtigung, denn häufig wird in der Chefetage nach dem Motto gehandelt: Wer seine Leistung nicht bringt, wer die Anforderungen nicht erfüllt, der fliegt raus. Christoph Kramer ist zwar Fußball-Profi, doch der 29-Jährige macht sich auch Gedanken, wenn kein Ball über den Rasen rollt. Der Weltmeister von 2014 findet die frühen Trainerentlassungen in der Bundesliga ziemlich befremdlich. „Wir sollten nicht schon am dritten Spieltag von großem Druck sprechen“, meint der Mittelfeldmann von Borussia Mönchengladbach und sinniert weiter: „In der Liga gab es schon zwei Trainerentlassungen, das ist schon extrem. Mit geht das alles viel zu schnell.“ Der gute Herr Kramer findet, dass der Spaß und die Freude viel zu oft auf der Strecke bleiben. Der Ex-Nationalspieler benutzt seinen Kopf tatsächlich nicht nur für Kopfbälle.

 

Deshalb zweifelt der Fußballer an einem Umdenken aufgrund Corona, weder im Fußball, noch in der Gesellschaft. „Ich fürchte, das wird wie nach einem vierwöchigen Urlaub auf Bali mit Büchern und Yoga“, philosophiert Kramer, „dort genießt du die Ruhe und nimmst dir vor, etwas in den Alltag zu retten. Dann bist du wieder im Büro und alles ist wieder wie vorher. Das ist schade.“ Ein kluger Gedanke. Das sollten wir alle mal ausprobieren, die wir tief im Arbeitsalltag stecken, so ein vierwöchiger Urlaub auf Bali mit Büchern und Yoga ...