Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der Fußball-Trainer Winfried Schäfer.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Winnie Schäfers Haare sind noch immer lang, aber überwiegend weiß, früher waren sie blond bis rötlich, aber niemals so dunkelrot wie sein Kopf wurde, wenn seine Jungs auf dem Platz mal wieder einen rechten Stiefel zusammenkickten. Im Hinblick aufs Haupthaar, wir erinnern uns, als sei es gestern gewesen, stellte der ZDF-Reporter Michael Palme einmal die Frage: „Was ist eigentlich Winfried Schäfers Friseur von Beruf?“

 

Eine Antwort gab es nie. Schäfer spielte in Gladbach, auch für den KSC, und als Trainer wurde er später nicht wirklich glücklich beim VfB Stuttgart. Der Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder holte den langjährigen KSC-Coach, um ihn 1998 nach fünf Monaten wieder vor die Tür zu setzen. Doch wer glaubte, hiermit wäre eine Trainerkarriere am Ende angelangt, der sah sich getäuscht. Nach den Stationen in Karlsruhe und Stuttgart folgten Engagements bei Tennis Borussia Berlin, in Kamerun, bei Al-Ahli Dubai, bei Al Ain Club, dem FK Baku, in Thailand, bei Muangthong United, auf Jamaika, bei Esteghlal Teheran sowie Baniyas SC, das ist ein Club in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Haben wir was vergessen? Ja: Winnie Schäfer feiert an diesem Freitag seinen 70. Geburtstag. „Ich liebe diesen Job“, also denke er auch nicht ans Aufhören, sagt der Weltenbummler. Ohnehin sei er überrascht, dass er jetzt schon so alt werde, denn er fühle sich noch „unheimlich wohl und jung“. Und wild. So wie sein Haar im Wind der Wüste weht.