Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Paul Sauter und das Fernweh.

Stuttgart - Der Extremfall heißt Rudi Gutendorf: Er hatte 54 Trainerstationen, acht davon in Afrika. 1961 wurde er von Bundeskanzler Konrad Adenauer mit den berühmt gewordenen Worten „Machen Se et jut, Herr Jutendorf“ zum Entwicklungsdienst nach Tunesien verabschiedet. Anschließend trainierte er noch Botswana, Tansania, Ghana, Sao Tomé, Simbabwe, Mauritius und Ruanda. Im Oktober 2016 übernahm er im Alter von 90 Jahren in Koblenz den TuS International, die erste Flüchtlingsmannschaft.

 

Auswahltrainer beim WFV

Von solch einer Vita ist Paul Sauter weit entfernt. Er hat weitaus weniger exotische Trainerstationen vorzuweisen wie zum Beispiel den Württembergischen Fußballverband, den VfL Günzburg, den SSV Dillingen, den SC Bubesheim, den FC Augsburg, den SSV Ulm 1846 oder die Stuttgarter Kickers. Aber dennoch: Den Drang in die Ferne hat Sauter schon immer: Er lebt oft wochenlang in seinem Ferienhaus auf Lanzarote, er war Nachwuchskoordinator in Liechtenstein – und er trainierte auch schon die U17 von Togo.

Mit 72 über den großen Teich

Jetzt wagt er sogar den Sprung über den großen Teich. Sauter heftet sich an die Fersen von Basti Schweinsteiger und leitet in Chicago „Soccer Camps“ für Jugendtrainer und Talente. Mit 72 Jahren ist er noch taufrisch – zumindest im Vergleich mit „Riegel“-Rudi Gutendorf.