Sven Schimmel war immerhin schon in der dritten Liga am Ball. Doch das Klischee des typischen Fußballers erfüllt er nicht, der 30-Jährige engagiert sich für Hilfsbedürftige in Kenia – und ist unser Sportsfreund des Tages.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Kein Jahrmarkt der Eitelkeiten. Keine Tricks, keine Täuschungen. Dafür Spieler, die sich bis aufs Blut bekämpfen – aber hinterher wieder gegenseitig auf die Beine helfen, die Regeln respektieren, den Gegner achten. Die Sehnsucht im Fußball nach ehrlichen Typen, die unverdorbenen Sport repräsentieren, die eine hohe soziale Kompetenz mitbringen, ist groß.

 

Einst VfB II, jetzt TSV Pliezhausen

Sven Schimmel hat in seiner Karriere zwar nur für den VfB Stuttgart II, den SV Wehen Wiesbaden, den SSV Reutlingen und den SGV Freiberg gespielt, doch der 30-Jährige zeigt, dass auch Fußballer über den Tellerrand hinausblicken. Der Spielertrainer des Kreisliga-A-Clubs TSV Pliezhausen sammelt für den bedürftigen Fußballclub Biga in der Nähe von Diani Beach in Kenia. Dort fehlen Schuhe, Trikots, Bälle. Auswärtsspiele mussten ausfallen, da sich der Verein keine Fahrten leisten kann. „Die Lebensverhältnisse sind extrem. Es gibt Wellblechhütten oder Häuser ohne Boden und Bett“, hat Schimmel bei seiner Stippvisite festgestellt. Trikots vom SSV Rübgarten, Schuhe vom SGV Freiberg, Torwarthandschuhe vom TSV Pliezhausen hatte er im Gepäck. 1000 Euro konnte er mit Hilfe von Profifußballern beisteuern.

Zur Nachahmung empfohlen

Wie er auf den Club aufmerksam wurde? Schimmel kennt die Integramus-Gründerin Luba Maier. Ihr Reutlinger Verein unterstützt Hilfsaktionen in Kenia, besonders Trinkwasserbrunnen. „Ich wollte helfen, und mich interessiert das Thema Fußball“, sagt Schimmel. Wir empfehlen solche Aktionen zur Nachahmung – nicht nur zur Weihnachtszeit.