In der Welt des Sports gibt es auch auch in diesen schwierigen Tagen reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Die harten Jungs vom Eishockey.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Der Deutsche Eishockey Bund, kurz DEB genannt, ist in diesen Tagen kein Verband, der Vergnügungssteuer ans Finanzamt entrichten muss. Die Damen und Herren Funktionäre strecken sich nach allen Ecken, um ihre Sportart irgendwie möglichst finanziell unbeschadet durch die Corona-Pandemie zu manövrieren. Da sind gute Nachrichten ein wahrer Balsam für die strapazierte Seele. Wie etwa die Botschaft vom Dienstag, dass „Schöner Wohnen Polarweiss“ neuer Premiumpartner der deutschen Nationalmannschaft wird. „Schöner Wohnen Polarweiss“ ist, für alle, die keinen Heimwerker-Respekt verdienen, weil sie es nicht selber machen, eine Wandfarbe für Innenräume. Sie soll, so verspricht der Hersteller vollmundig, der Deckkraft-Champion sein.

 

Und damit sind wir flugs bei einer weiteren frohen Nachricht, die der Verband bereits am Montag freudig bewegt verkündet hat: Der DEB und das Datingportal C-Date beschließen eine Partnerschaft. Das Portal wirbt im Netz um Menschen, die sich zu persönlichen Treffen suchen, deren Ausgang nach allen Seiten offen ist. Inklusive Happy End. 36 Millionen Menschen sind angeblich bei C-Date registriert, wobei wahrscheinlich die wenigsten von ihnen mit dem Slogan „Heiß auf Eis“ etwas anfangen können oder gar wissen, dass der Kapitän einer Eishockey-Mannschaft ein großes „C“ auf der Brust trägt. Was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass der Spielführer der Nationalmannschaft künftig als Markenbotschafter für C-Date seinen Körper ins Getümmel wirft. Beim Deutschland Cup in Krefeld wird das Logo des Dating-Portals in den Bullykreisen auftauchen, wobei sich die Frage stellt: Wer hat mehr von dieser Zweisamkeit? Klicken sich viele Eishockey-Liebhaber nun auf C-Date oder pilgern nun Abenteuerlustige verstärkt zum Eishockey, weil sie wissen, dass es dort hart zur Sache geht? Schwer zu sagen. Sicher ist nur, dass nicht nur Eishockey-Profis häufig dahin gehen, wo es weh tut.