In der Welt des Sports gibt es auch auch in diesen schwierigen Tagen reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Claudia Kohde-Kilsch, die Frau im Container.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Liest sich wirklich nicht ganz schlecht, diese Sportlerinnen-Vita. Wimbledon-Siegerin im Doppel im Juli 1987 an der Seite von Helena Sukova, im August 1987 Triumph mit Deutschland im Fedcup, von dem die Insider wissen, dass der Wettbewerb sozusagen die Mannschafts-WM im Damen-Tennis darstellt, im September 1988 in Seoul Bronze im Doppel bei den Olympischen Spielen mit Seffi Graf. Claudia Kohde-Kilsch, heute 56 Jahre alt, kommt auf sechs Turniersiege im Einzel und 25 im Doppel, sie kletterte im Sommer 1987 sogar bis auf Platz drei der Einzel-Weltrangliste.

 

Wenn die Saarländerin am Freitag in den Container von Promi Big Brother zeiht, folgern die hintergründig denkenden Zeitgenossen: Im weiteren Verlauf des Lebens dürfte Frau Kohde-Kilsch nicht ständig auf der Sonnenseite gestanden haben. Stimmt. Zwei Millionen Euro hat sie in der Karriere gewonnen, ihr Stiefvater hatte fast alles Geld veruntreut und sie um ihr Vermögen gebracht, es folgte die Insolvenz. Auch im Liebesleben tänzelte die 1,87 Meter große Frau nicht permanent auf Wolke sieben. Erst hat ihr Stiefvater jeden näheren Kontakt mit männlichen Interessenten unterbunden, später heiratete sie Schlagersänger Chris Bennett, doch die Ehe scheiterte. Mittlerweile lebt Claudia Kohde-Kilsch aber in einer glücklichen, stabilen Beziehung. Daran dürfte auch die Internierung im Container nichts ändern. Erfolge im Tennis, private Insolvenz, gescheiterte Beziehungen? Kommt einem doch irgendwie bekannt vor. Wann schlägt eigentlich Boris Becker bei Promi Big Brother auf?