Die ursprünglichen Pläne der TSG Stuttgart, eine Sporthalle in konventioneller Bauweise zu erstellen, scheiterten an den Kosten. Nun gibt es eine Lösung: für knapp 770 000 Euro wird die Halle am Georgiiweg auf der Waldau in Holzbauweise erstellt.

Degerloch - Oliver Schwarz, der Vorsitzende der auf der Waldau beheimateten Turn- und Spielgemeinschaft (TSG) Stuttgart, ist zuversichtlich, dass der schon länger geplante Neubau einer Sporthalle am Georgiiweg bis zum Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein wird. Nachdem der Verwaltungsausschuss des Stuttgarter Gemeinderats bei seiner jüngsten Sitzung einen weiteren städtischen Zuschuss in Höhe von 70 000 Euro bewilligt hat, seien nun alle Voraussetzungen erfüllt, um den Hallenbau endlich anzugehen. Insgesamt erhält die TSG Stuttgart damit nach den Förderrichtlinien der Landeshauptstadt Fördermittel in Höhe von 270 200 Euro für das knapp 770 000 Euro teure Projekt. Rund 440 000 Euro bringt der Verein davon durch Eigenmittel auf. Fast 57 000 Euro der Gesamtkosten werden durch einen Zuschuss des Württembergischen Landessportbunds (WLSB) gedeckt.

 

Stabübergabe vom Architekten an die Baufirma ist bereits erfolgt

Die Halle wird, anders als ursprünglich geplant, in Holzbauweise erstellt, wie der TSG-Vorsitzende Oliver Schwarz erklärt. „Die Stabübergabe unserer Architekten an die Firma Walser, die die Halle nun bauen wird, ist bereits erfolgt“, sagt Schwarz zufrieden. Heißt: Die noch erforderlichen konstruktiven Umplanungen können in den nächsten Wochen durch den Bauträger erfolgen. „Da wir das Projekt nun mit einem anderen Baustoff umsetzen, sind einige planerische Veränderungen nötig“, erläutert Schwarz. Bereits im April soll mit dem Bau der Halle begonnen werden. Bis zum Spätsommer, „spätestens aber im Herbst“, so Schwarz, soll das Projekt dann bereits abgeschlossen sein. Dass die Umsetzung in diesem engen zeitlichen Rahmen auch gelingt, daran haben Schwarz und seine Vorstandskollegen keine Zweifel. Mit der in Bad Schussenried ansässigen Holzbaufirma Franz Walser, die die Halle erstellen wird, sei der Terminplan so bereits abgestimmt.

Auf die Idee, die Halle in Holzbauweise umzusetzen, ist die TSG Stuttgart gekommen, da die im Oktober vergangenen Jahres in knapp 500 Meter Entfernung fertiggestellte Tennishalle des TEC Waldau Stuttgart in dieser Bauweise realisiert worden ist. Gebaut hat die Eduardo Garcia Halle an der Jahnstraße die Firma Holzbau Walser, die nun auch für die TSG tätig werden soll.

Ursprünglich sollte die Halle 570 000 Euro kosten

Mehr als zweieinhalb Jahre hatte die Turn- und Spielgemeinschaft zuvor anhand von Plänen des Stuttgarter Architekturbüros Völlger versucht, eine Halle zu den damals kalkulierten Kosten in Höhe von rund 570 000 Euro in konventioneller Bauweise zu realisieren. Jedoch vergeblich. Wo immer die TSG auch anfragte: Die Angebote zum Bau einer rund 230 Quadratmeter großen Halle mit 175 Quadratmeter Trainingsfläche lagen um 250 000 bis 400 000 Euro über der ursprünglichen Kostenkalkulation. Entsprechend drohte das Projekt zu scheitern, bis man auf die TEC-Halle und die Firma Holzbau Walser aufmerksam wurde. Zwar liegt das Angebot der Bad Schussenrieder Firma nun ebenfalls rund 200 000 Euro über der anfänglichen Kalkulation. Mit der jetzt gewährten Gesamtförderung der Stadt – ursprünglich waren 200 200 Euro als Förderung vorgesehen – sowie einigen namhaften Spenden, die die TSG in jüngster Zeit für das Projekt erhalten hat, traut sich der Verein nun ohne Bauchschmerzen an das Vorhaben. Und der TEC freut sich, mit seiner Halle Vorbild für eine weitere Sportstätte in Stuttgart zu sein.

Verein zählt aktuell mehr als 460 Mitglieder

Trotz aller Widrigkeiten, die die Verantwortlichen der mehr als 460 Mitglieder zählenden TSG in jüngster Zeit zu meistern hatten, ist der Vorsitzende Oliver Schwarz mit der aktuellen Situation nun recht zufrieden. Da die Fördermittel der Landeshauptstadt bereits zuteilungsreif im Haushalt stünden, könne der Verein sofort loslegen. „Unterm Strich scheint für uns also alles recht gut auszugehen“, urteilt Schwarz.

In der Halle, die neben der bestehenden kleinen TSG-Sporthalle auf dem dortigen Parkplatz gebaut wird, soll in erster Linie das Kampfsporttraining am Standort Waldau konzentriert werden. Bisher ist das Training der Kinder und Jugendlichen aus der Karate- und der Aikidoabteilung aufgeteilt auf die kleine TSG-Halle, den Luftbadverein auf der Waldau, die Salzäckerschule in Möhringen sowie die Schwab- und Friedensschule im Stuttgarter Westen. Durch den Bau der neuen Halle sollen zudem weitere junge Leute im Verein aufgenommen werden können, schließlich ist die Hallenkapazität seit geraumer Zeit erschöpft. „Wir haben bei den Kindern und Jugendlichen Wartelisten und können nur noch bei Fluktuation neue Mitglieder aufnehmen“, machte Schwarz die Raumnot der TSG bereits vor Monaten im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich.