Der SV Gablenberg, die Spvgg Stuttgart-Ost und der 1. FV Stuttgart gehen auf im FSV Waldebene Ost. Der neue Verein hat dann 1200 Mitglieder.

S-Ost - Im Stuttgarter Vereinsregister wird es in absehbarer Zeit drei traditionsreiche Vereine weniger geben. Der SV Gablenberg 1920, die Spvgg Stuttgart Ost 1886 und der FV Stuttgart 1896 fusionieren und gehen in dem noch relativ neuen gemeinsamen Verein FSV Waldebene Ost auf. Nachdem die Mitglieder der Vereine der Fusion mit großen Mehrheiten zugestimmt hatten, wurden die entsprechenden Verträge vor wenigen Tagen unter notarieller Aufsicht unterzeichnet. Nach dem Zusammenschluss wird der FSV Waldebene Ost rund 1200 Mitglieder zählen und kann über vergleichsweise große, zusammenhängende Sportflächen auf der Waldebene verfügen. 

 

SPVgg.Stuttgart-Ost 1886

Spvgg. Stuttgart-Ost 1886

Der zumindest nach der Jahreszahl im Namen älteste Verein des Fusions-Trios ist die Sportvereinigung (Spvgg.) Stuttgart-Ost 1886. Sie ist selbst das Ergebnis einer langen Reihe von Vereinszusammenschlüssen. Die Jahreszahl 1886 kommt aus dem Stadtteil Gaisburg. Dort war am 7. August 1886 der Turnerbund Gaisburg 1886 (den es heute noch gibt) gegründet worden, aus dem – zusammen mit anderen Gaisburger Vereinen – die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Gaisburg 1886 wurde. Das war der eine Teil des späteren Ost-Vereins. Der andere Teil, die Sportvereinigung Stuttgart-Ost, entstand 1945 aus dem Zusammenschluss der 1933 von den Nationalsozialisten verbotenen Arbeitersportvereine. Dazu gehörten beispielsweise die TSC Gablenberg Ostheim, der Athletiksportverein Stuttgart-Ost oder der Arbeiterschwimmverein Groß-Stuttgart. Am 20. Juli 1946 entstand aus der TSG Stuttgart Gaisburg 1886 und der Sportvereinigung Stuttgart-Ost die Sportvereinigung Stuttgart-Ost 1886. Der Verein hat zurzeit rund 300 Mitglieder in fünf Abteilungen und ist vor allem für seine erfolgreiche Frauen-Fußballmannschaft bekannt. 

FV Stuttgart 1890

FV Stuttgart 1896

Auch der 1. Stuttgarter Fußballverein 1896 ist das Ergebnis eines Vereinszusammenschlusses und hat – wie der Name schon sagt – eine ausgesprochen lange Fußballtradition. Vorgänger waren zum einen der 1896 gegründete Süddeutsche Fußball-Club. Anfänglichen großen Erfolgen in der damals noch neuen Sportart folgten wechselhafte Jahre. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde kurzzeitig auf dem Stöckach-Spielplatz gekickt, wenig später bekam der Verein einen neuen Sportplatz auf dem Cannstatter Wasen. Da sich laut Vereinschronik die sportlichen Erfolge nicht wie gewünscht einstellten, wurde der Zusammenschluss mit dem VfR Stuttgart zum 14. Juni 1924 unter dem Namen 1. Stuttgarter Fußballverein 1896 beschlossen. Der Sportplatz auf der Waldebene Ost wurde 1930 offiziell eingeweiht. Der Beschluss zur Fusion zum FSV Waldebene Ost wurde einstimmig gefasst. 

SV Gablenberg 1920

SV Gablenberg 1920

Auch der SV Gablenberg ist vor allem ein Fußballverein und bekannt für seinen großen Kinder- und Jugendfußballbereich mit zahlreichen Mannschaften in praktisch allen Altersklassen. Die Verantwortlichen des SV Gablenberg waren es, die zunächst gegen Widerstände in den Nachbarvereinen den Impuls für die Gründung des FSV Waldebene Ost gaben. Zunächst war es dabei um eine Zusammenlegung der Kinder- und Jugendfußballabteilungen gegangen. Seit der Saison 2019/2020 treten die zum Teil neu geordneten Kinder- und Jugendmannschaften unter dem Namen FSV Waldebene Ost im Spielbetrieb an. Diese erste Teilfusion schuf neue Möglichkeiten vor allem im Trainingsbetrieb, weil so die vorhandenen Plätze der drei Vereine auf der Waldebene besser genutzt werden können. 

FSV Waldebene Ost

FSV Waldebene Ost

Die drei genannten Vereine der Waldebene gehen mit der jetzt erfolgten Unterschrift der Vorsitzenden unter den entsprechenden Vertrag rückwirkend zum 1. Januar 2021 im Fußball- und Sportverein (FSV) Waldebene Ost auf. Sie werden in den nächsten Wochen aus dem Vereinsregister verschwinden. Der FSV wird mit den Abteilungen Fußball, Tennis, Turnen, Badminton, Schwimmen und Ski und Wandern beginnen, er wird rund 1200 Mitglieder haben. Vorsitzender des FSV ist Martin Körner, der von 2009 bis 2014 Bezirksvorsteher in Stuttgart-Ost war, mit seiner Frau und Tochter in Gablenberg wohnt und Fraktionsvorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion ist. Körner sagt: „Gemeinsam sind die Vereine stärker.“ Und er könne sich auch vorstellen, dass künftig noch weitere Sportarten ins Angebot aufgenommen werden. Eines seiner Ziele für die nächsten Jahre: der Bau einer Sporthalle auf der Waldebene Ost.